Die Vornamen ...

Autor: ehemaliges Mitglied


Wenn ich heute den Nicknamen Anna-Lena lese, fällt mir automatisch meine ältere Schwester, Jahrgang 1940, ein: Anna-Greta. Eine Cousine, ein Jahr jünger als ich, wurde Anna-Maria genannt. Aus der Anna-Greta wurde schnell eine Annegret, die wir dann nur noch Anne riefen. Die Cousine hieß recht bald Annemie. Aber aus Annemie wurde nach ihrer Hochzeit bald wieder eine Anna-Maria, weil die Familie, in die sie eingeheiratet hatte, Wert auf ihre „richtige“ Vornamen-Kombination legte. Es sollte keine kindliche Verniedlichung im Firmennamen erscheinen!

Was mich auch bei den obigen Nicknamen etwas irritiert, ist der tatsächliche Vorname der ST-Userin hier, trage ich doch den gleichen Vornamen. Mein Papa war gern und oft dazu aufgelegt, kleine Späße zu machen, uns zum Lachen zu bringen. Eines Tages war ich an der Reihe. Ob er sich den Reim selbst ausgedacht oder ihn irgendwo aufgeschnappt hatte, hat er nie verraten. Aber ich bekam zu hören: Uschi, Puschi, keiner wusch sie, kam der Koch, wusch sie doch! Seither wurde ich nur noch mit meinem korrekten Vornamen gerufen, wenn ich irgend weswegen zur Rede gestellt werden sollte …

Unsere Jüngste wurde Brigitta genannt, woraus recht schnell eine Gitta wurde. Da das „G“ und das "T" für sie aber in ihren ersten Lebensjahren recht schwer zu sein schien, nannte sie sich bald Kika! Das übernahmen wir Schwestern natürlich gerne.

Wirklich daran erinnern, wie ich dann in der Schule genannt wurde, kann ich mich nicht. Klar, für die Lehrer:innen war ich Ursula. Für die Mitschülerinnen auch?? Fakt aber ist, dass nie jemand in der Klasse wusste, wer gemeint war, wenn eine Ursula aufgerufen wurde, es gab fünf Schülerinnen mit diesem Vornamen! Und untereinander wechselten die Kurzformen dann ab zwischen Ulla, Ulli, Ursel, Uschi … Für mich gab es irgendwann den schweizerischen männlichen Vornamen Urs. Da war für mich klar, wenn's unverwechselbar sein sollte, nannte ich mich so! Und das Rätselraten, ob es ein oder eine Urs war, fand ich manchmal schon spannend.

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Heute freue ich mich darüber, wenn ein kleiner Kilean mich Oma Uschi nennt, weil seine eigenen Omas ihn gar nicht kennen wollen und er von mir – darüber war ich völlig ahnungslos – einen Glückwunsch zur Einschulung erhielt, unterschrieben mit Oma Uschi. Schließlich hatten die Kindergartenkinder, wenn ich meinen Enkel dort mittags abholte, ihn immer sofort informierten: „Max, Oma Uschi kommt...!“ Ich war bekannt wie ein bunter Hund. Dass nun sein großer Freund Max ihm auch noch zugestand, seine Oma genauso ansprechen zu dürfen, begeisterte ihn total!
 

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