Die Gefangenen der Schneekönigin
Einer der Haupthelden des bekannten Märchens, der Kay, wurde von zwei Eisspiegelsplittern in Herz getroffen. Seit dieser Zeit wurde er ein böser Junge, für die Mitmenschen unfreundlich. Er verspottete gerne sogar seine beste Spielgefährtin Gerda, die es einfach nicht begreifen konnte: Was ist mit ihrem netten Freund passiert?
In einem jeden Märchen soll ein Körnchen Wahrheit stecken… So kann auch im realen Leben passieren, dass man plötzlich von bekannten Personen von Tag zu Tag anders behandelt wird. Vorher freundlich und nett, unerwartet wird eine Person unhöflich, ironisch, ja gar aggressiv - oder gleichgültig. Obwohl noch im letzten Gespräch alles in Ordnung war. Was konnte die Rolle der Eissplitter gespielt haben?
Wahrscheinlich die Meinung der anderen Menschen, in Form von Gerüchten oder Unterstellungen. Du bist mit X befreundet…? Und weißt du nicht, dass sie/er… Magst du sie/ihn wirklich? Man sagt doch, dass… Und schon wird der eine oder andere Er, die eine oder andere Sie, nicht mehr mit eigenen Augen der bisherigen guten Bekannten angeschaut, sondern mit den Augen – der bösen Schneekönigin, oder eines Schneekönigs (seltener – oder?). In Gesprächen kann „die Gerda“ klar das mitbekommen, was „der Kay“ vorher zu hören bekommen hat.
Im Märchen konnte die Gerda den Kay wieder zu einem netten Jungen machen – vor allem, weil sie das wollte, und sich viel, viel Mühe gegeben hatte. Dies war aber eben ein Märchen nur…
Kommentare (8)
Die Gerda sucht dich, lieber Kay, wer sonst?
Versuch nur ruhig weiter das Wort "Eternity" aus Eispartikeln zusammenzusetzen, sie kommt gewiß bald. :)
Man kann viel Ungemach aus dem Wege gehen, wenn man vermeidet sich in Gesprächen über nicht anwesende Personen kritisch zu äußern.
LG
Willy
Das kann man natürlich. Und was man vor allem vermeiden sollte, glaube ich, wäre: Das Gehörte der besprochenen Person nicht wiederholen! Und wenn, dann nur das Gute.
Manchmal kommt es z.B. vor, dass eine Person erfährt: Du, der X hast gesagt, dass du ein Trottel bist!
Wobei es "vergessen" wurde, dass der X noch etwas hinzugefügt hatte: Trotzdem ist er mein bester Freund von allen!
Mit Grüßen
Christine
Es gibt ein Wort, das überall dort zutrifft, wo zwei Personen (oder mehr) sich begegnen, es heißt „Wo Menschen sind, menschelt’s!“
Das was Du hier schilderst, kommt allweil immer wieder vor und ist zumeist unerklärlich. Oft sind es Gerüchte oder Missverständnisse, die zu solch unerklärlichem Verhalten führen...
Ja, man kannversuchen, es offen anzusprechen, muss aber dann auch mit brüsker Reaktion oder mit Schweigen rechnen... Dann muss man es einfach akzeptieren und auf sich bewenden lassen.
Immer und überall ein gutes miteinander Verstehen
wünscht
Syrdal
Ja, es menschelt ganz heftig, lieber Syrdal. :)
Und, was ich eher komisch finde, mögen es viele Menschen sehr. Unabhängig vom Alter, Geschlecht, Ausbildung: Über andere Menschen können sie ohne Ende reden, und je schlimmer, desto besser!
Mit Grüßen
Christine
Manchmal, liebe Christine, ist es auch ein unbedachtes Wort, das bei dem anderen etwas auslöst. Man weiß nicht immer, wo jemand seine wunden Stellen hat. Da ist es sehr wichtig miteinander zu kommunizieren, aber das kann nicht jeder. Es gibt Menschen, die ziehen sich dann zurück oder werden, wie du schreibst "böse". Wenn allerdings Gerede hintenherum dazu führt, dann ist das schon ziemlich gemein. Man könnte aber diesen Menschen auch immer noch darauf ansprechen: "Warum bist du so?"
Das Zwischenmenschliche ist schon manchmal eine ziemlich komplizierte Angelegenheit und es geht eben nicht immer gut aus, wie in den meisten Märchen.
Danke für deine Geschichte und herzliche Grüße
Brigitte
Ja, liebe Brigitte,
das Zwischenmenschliche ist eine komplizierte und "empfindliche" Angelegenheit. Manchmal wird es sogar noch komplizierter, wenn man die Situation zu klären versucht... Die Fragen "Warum bist du so?", oder "Warum schaust du mich so an?" könnten bei vielen zu einem Streit führen. :)
Mit Grüßen
Christine
Ich bin Kay, wersucht nach mir?