Das Wildenburger Land


Eine Wanderung durch den Crottorfer Wald im Wildenburger Land.


Das Wildenburger Land ist eine westlich von Siegen gelegene historische Landschaft.
In einem Zeitungsausschnitt hatten wir uns über eine Kapellenwanderung schlau gemacht.

Ein leichtes Schaudern ergreift uns schon, als wir zu unserer Wanderung aufbrechen.
Zu Beginn treffen wir auf eine kleine Kapelle Zur Schmerzhaften Mutter.


Hier muß noch gesagt werden, daß alle Kapellen verschlossen waren. Eigentlich schade, aber wer weiß.....

Etwas entfernt steht die rote Kapelle

Den Namen hat die Kapelle von ihrer roten Farbe, die an den blutrot getränkten Boden vieler unschuldiger zu Tode gekommener erinnern soll.
Die Rote Kapelle wurde zu Ehren der Hl. Anna im 17. Jahrh. erbaut.
Hier war die Hinrichtungsstätte während der Wildenburger Hexenprozesse (1613-1652).
Über 200 Menschen wurden vor 350 Jahren in Friesenhagen auf dem Scheiterhaufen vom Blumenberg hingerichtet.
Viele Geständnisse der sogenannten "Hexen" wurde durch Folter erpresst. Ein damaliger Pater hat die Bevölkerung dazu aufgestachelt. Die Kirche tat das Übrige dazu.
Eine 400jährige Linde bewacht diesen historischen Ort.



Bis zur Rochuskapelle aus dem 17.Jahrh. sind wir nicht mehr gegangen. St. Rochus wurde als Pestheiliger verehrt.



Die Wildenburg - erbaut 1230 - haben wir nur durch Zufall entdeckt. Versteckt auf einem Hügel hinter großen Bäumen.

Noch im 19. Jahrh. war sie Verwaltungssitz im Großherzogtum Berg. Dann verfiel die Burg. Z.Zt. ist im ehemaligen Herrenhaus die Revierförsterei untergebracht und ist nicht zu besichtigen.




Ein 20 Meter hoher Turm, der im vergangenen Jahrhunderten Gefängnis war.
In der Zeit der Hexenverfolgung ein Ort des Schreckens, denn in den Verliesen warteten die Beschuldigten auf ihr Urteil.

Ein idyllisches Fleckchen, das für kaum vorstellbare Grausamkeit, Leid und Tod steht.

Zum Abschluss unserer Tour gelangen wir an das Crottorfer Schloss mit seinen wuchtigen Außenmauern.


Es wurde im 16.Jahrh. erbaut und später als Wasserschloss umgebaut.


Hermann Graf von Hatzenfeld-Wildenburg bewohnt das gepflegte Anwesen und es ist leider nicht zu besichtigen.

Der Meisterstuckateur Domenico Rosso aus dem Jahre 1661 sagte einmal:
Crottorf, ein Stück vom Himmel gefallenes Paradies.

Mit nachdenklichen Gefühlen ging es wieder nach Hause.








Komet

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Kommentare (14)

Komet danke für dein dickes Lob und das du es gelesen hast. Ich habe auch keine geheimen Kräfte und sicher hätte man mich in Ruhe gelassen. In dieser Zeit hätte ich aber auch nicht leben wollen. Gottseidank gehört sie der Vergangenheit an. So genau weß man auch nicht, wer das Kapellchen errichtet hat. Einige meinen Franziskaner - andere erzählen die Geschichte eines jungen Mannes, dessen Mutter als Hexe auf dem Platz an der Linde sterben mußte. Auf jeden Fall ist es heute eine historische Gedenkstätte.
Diesmal war es leider etwas Nachdenkliches.

Mit lieben Grüßen Dein Schwesterchen


Komet ich glaube kaum, dass Du Dich vor 350 Jahren als Hexe verkleidet hättest......lach....
Wenn Du aber ein Kräuterhexchen gewesen wärest.....und noch einen bösen Nachbarn gehabt hättest.....wäre die Sache schon schlimm ausgegangen.
Gotteidank ist das schon Vergangenheit und Du bleibst uns noch lange erhalten.

Liebe Grüße und danke für Deinen Kommentar.
Ruth.
kleiber Bist du gesund zurück...Was ein Glück...
solche Grausamkeiten die dort verübt wurden
und dies alles im Namen der Kirche....Ganz furchbar.
Da darf man wirklich nicht darüber nachdenken.
Nun aber zu dem schönem Teil deiner Reise!!!
Eine wunderschöne Landschaft...könnte man sich
schon drin verlieben.
Zum Wandern wie geschaffen.
Danke mein lieben Schwesterchen ...schön hast du
es uns wieder gezeigt...
Freue mich immer von dir Reiseberichte zu lesen...
Ganz lieben Gruss ...Margit...
Komet uns interessierte einfach diese Zeitgeschichte, vor der man nicht die Augen verschließen sollte.
Es ist belegt, dass diese grausamen Taten tatsächlich stattgefunden haben.
Was können wir uns glücklich schätzen, dass diese Zeiten vorbei sind.

Ich danke Dir herzlich für Deinen Kommentar und der nächste Bericht wird weniger gruselig.

Liebe Grüße an Dich und Bruno - Deine Ruth.
Komet komm doch einfach mal mit auf eine Wanderung.
Allerdings mußt Du Deine Beinchen noch etwas trainieren, denn an viele Stellen kann man nicht mit dem Auto bis vor die Tür fahren.
Dan ke, dass Du wenigstens bildlich mit gewandert bist.

Herzliche Grüße an Dich und Sigrid sendet Euch Ruth.


nixe44 ich glaube, ich wäre auch auf dem Scheiterhaufen gelandet... warum?... weil ich zur Karnevalszeit schon oft als Hexe verkleidet aufgetreten bin ...

Danke für Deinen Reise/Wanderbericht und die Bebilderung.
Lieben Abendgruß
Monika
Komet Ja im Namen Gottes wurden und werden noch viele Schandtaten begangen.....es ist ja einfacher als die Schuld bei sich zu suchen. Es gab kein Unrechtbewußtsein.
In der Cronik sind alle Namen der damals ermordeten und bei lebendigem Leibe verbrannten vermerkt.
Es ist Geschichte und auch vor solchen Taten soll man nicht die Augen verschließen.

Ich danke Dir herzlich für Deinen Kommentar.

Viele Grüße Ruth.

tilli Liebe Ruth du und Saul seit wunderbare Wanderer und Eure Routen sind immer sehr erfolgreich.
Diesmal muss ich zugeben, dass diese Burg und die rote Kapelle eine Erinnerung der Hexenjagtr sehr grusslig ist. Diese Zeit ist ein Schandfleck der Geschichte.Wie es auch sei, auch dass muss man gesehen haben um zu verstehen, dass Grausamkeit schon damals ihr Unwesen getrieben hat.
Danke für den Bericht.
Viele Grüße Tilli mit Bruno
ehemaliges Mitglied moin moin ruth.
du weist ja wie sehr ich solche berichte,wanderungen mag.
da ich viel in den norden gereist bin, sehe ich wie schoen
deutschland suedlich der elbe ist.
warte auf weitere wanderungen von dir und deinem mann.
lieben gruss helmut
Komet Ja, es stimmt......Friesenhagen gehört zu Rheinland Pfalz und ist 55 km von uns entfernt.
Ich hatte mir im Jahr 2000 einmal einen Ausschnitt aus der Zeitung heraus geschnitten......sind aber erst jetzt dazu gekommen, der Gegend einen Besuch abzustatten.
Es ist nie zu spät, noch etwas zu unternehmen.


Friesenhagen.
2002 verstarb auf Crottorf die bekannte "Die Zeit" Mitherausgeberin Marion Gräfin Dönhoff, die in Friesenhagen beerdigt wurde.

Danke, dass ich Dich auf diesen kleinen Ausflug mitnehmen konnte.

Herzliche Grüße Ruth
Komet die damalige Zeit war schon recht grausam.
Die kleinen Kapellen waren wirklich mit dicken Türen verschlossen. Wir haben zwar durch ein winziges Guckfensterchen hineingeschaut, aber ein Foto machen.....ging nicht. So haben wir uns mit der Außenanlage begnügen müssen.
Danke, dass Du meinen kleinen Bericht gelesen hast.

Mit lieben Grüßen Deine Ruth.
Traute Wie interessant! Das Schloss und die Burg haben einmaliges Aussehen. Der Bau und auch die Anlage sind anders, als ich sie bisher gesehen habe.
Wer ins Land geht und zurück sieht, der kann was erleben.
Es waren oft die gleichen Gründe die Menschen zu Unmenschen werden ließen. War es belegt, dass jemand Hexe war so wurde sein Vermögen eingezogen, das zog.So haben einige Landgewinn ohne Kampf gehabt. Da frage ich mich gerade bei den Kirchenmännern, was glaubten sie was sie nach dem Tode als Dank dafür erwarten würde? Glaubten sie nicht oder wünschten sie sich die Hölle?
Aber weg mit den Gedanken und der Zukunft zugewandt.
Die Bilder zeigen eine wunderschöne Landschaft, leicht hügelig und von Wiesen und Bächen und abwechselnd Wald durchzogen.
Danke für den schönen Einblick in Deine Heimat.
Freundliche Grüße, sendet Traute
anjeli ihr habt ja gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
Zwei Kapellen, eine Burg und noch ein Schloss und dazu die schöne Landschaft.
Das alles würde mein Herz auch begehren.

Ja, das Mittelalter war grausam und sehr blutig. Auch bei uns in der Nähe (Lippramsdorf) da stand auch mal eine Burg
mit Rechtshoheit über ein großes Gebiet. Noch heute kann man in den Büchern nachlesen welche Frauen und auch Männer gefoltert und verurteilt worden sind.
Viele Folterinstrumente sind noch in den Burgen ausgestellt,
wie z.B. Streckbank, die Halsgeige und...
Auf Burg Vischering ist das eiserne Halsband des Lambert von Oer zu besichtigen. (habe schon mal darüber geschrieben)

Liebe Ruth,
da hast du mal wieder ein touristisches Bonbon präsentiert.
Ich habe gerne davon genascht.

Ich schätze mal, das Wildenburger Land ist nicht so weit entfernt von euch. Ist ja schon Rheinland-Pfalz, obwohl Siegen noch zu "uns" NRW gehört.

anjeli
omasigi Liebe Ruth,
eine Entdeckungswanderung gemacht und wir hier duerfen wieder mit dabei sein.
Die Fotos wie immer sehr gelungen und man kann sich gut die schoene Landschaft sich vorstellen.
Schade, dass die Kapellen nicht offen waren.
Heute kann man sich nicht mehr vorstellen, dass Menschen ( sog. Hexen ) oeffentlich verurteilt ( verbrannt ) wurden meist nur weil sie weiterfuehrende Erkenntnise gewonnen haben.
Jetzt bin ich gespannt wohin eure naechste Wanderung oder Ausflug geht. Wenn Du wieder hier berichtest ( bebildert ) koennen wir stets was Neues sehen, wenigstens ist das bei mir so.
mit einem dankenenden gruessle
Sigrid

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