das runde Grundstück an der Ecke......


...in der Teichstraße war der Eingang und das Schlafzimmer lag schon in der Flößergasse.
Genauso abgerundet war es in der Wohnstube drin, das lag in der Biege drin.
Das Mobilar war zusammen gesammelt, teils aus den Trümmern noch geborgen, teils von Verwandten noch besorgt.
Doch der eine Schrank, der stammte noch aus dem zerbombten Haus, den man ausgegraben hat.
Es war ein Stück von meinem Urgroßvater, der Kunst-Tischler war.
Ein schönes Stück, mit Intarsien ausgestattet und er stand genau in der "Kurve" drin.
Somit zeigte sich das Zimmer etwas quadratischer. Rechteckiger wäre es besser zu benennen.
Die Kommode, die dazu gehörte, zwischen den beiden Fenstern und danm war der Raum auch ausgefüllt. Auf der anderen Seite noch Tisch und Stühle, ein großer Eßzimmertisch ohne besonderer Bewandnis. Ein Sammelstück.
Faszinierend war die kleine Küche - ein Schlauch von Raum.
An der Frontlänge thronte ein Küchenherd auf der ganzen Breite. Ein wundersames Ding.
Er heizte nicht nur die ganzen Räumlichkeiten mit Wärmeschächten, sondern besaß auch noch eine "Kruke", in der immer heißes Wasser war.
Ständig wurde Knüppelholz nachgelegt und kaltes Wasser in die Kruke nachgefüllt und wenn jemand kam, war der Muckefuck gleich fertig.
Nach Opapas Tod vermietete Omama die anliegenden Räumlickeiten. Das waren noch zwei Zimmer im Hauseingang gegenüber und den Rest, der in der Flößergasse lag und mit eigenen Eingang zu benutzen war.
Der kleine Innenhof, mit Plumpsklos ausgestattet und einem Karnickelstall, der wurde zum Spielparadies für mich und dem Sohn der hinteren Mieter, aus der Flößergasse.
Der hatte eine Blindschleiche in seinem ehemaligen Aquarium.
Wir Kinder spielten mit der Schlange rum, steckten sie in unsere Kleidung rein und warteten, wo sie wieder rauskam.
Omama bekam regelrechte Anfälle, wenn sie die Schlange sah.
Dieses Mietverhältnis hat nicht lange gehalten - sie wollte keine Schlangen in ihrem Haus.
Omama bangte um ihre Angora-Kaninchen !!!!
Und wir lachten sie aus.
Ich konnte reden, wie ich wollte - die Schlange frißt irgendwann ihre Hasen auf.
So sei es drum.
Im nächsten Jahr bekam ich wieder ein Angora-Pullöverchen.
Und dieses Häuschen, so sagte sie, das gehört einmal dir, wenn ich nicht mehr am Leben bin.
Doch dazu kam es nie -
in der nächsten Geschichte wird es zu lesen sein.......
mit nachdenklichen Grüßen
Euer Moni-Finchen

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Kommentare (1)

Traute Ja die Erinnerungen und daran sieht man schon wie enorm das Wissen der Menschen zugenommen hat.
Die Blindschleiche ist eine Echse und frisst sogar Schnecken, als ein äußerst nützliches Tier, wenn man es dort lässt wo es hingehört.
Ja die Omas damals. Aber über uns braut sich die nächste Generation ein Wissen auf, wo wir wie Blindschleichen da stehen.
Schön ist es ein Haus zu haben, ich habe lange davon geträumt, nun bin ich froh, ohne Haus zu sein, der Sorgen wegen.
Mit Neugier stürze ich mich auf die Fortsetzung,
mit freundlichen Grüßen,
Traute


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