Das kleine Mädchen


Das kleine Mädchen


Als ich ein kleines Mädchen war,
ein Tag so lang war, wie ein Jahr,
ein Monat eine Ewigkeit,
ein Jahr gar die Unendlichkeit.


Als ich ein kleines Mädchen war,
da war ein Teich der Ozean,
der kleine Tann ein Urwald gar,
man fuhr sogar noch Eisenbahn.


Als ich ein kleines Mädchen war,
da buken Engel Jahr für Jahr,
am Abend, wenn der Himmel rot,
das wunderbare Weihnachtsbrot.


Als ich ein kleines Mädchen war,
gab es noch Feen und Elfen gar,
und alle Menschen waren gut?
Warum empfind' ich heut' dann Wut?


Als ich ein kleines Mädchen war,
war doch nicht alles wunderbar,
Elend, Neid und Gier gab's immer,
jedoch, ich glaub', 's wird immer schlimmer.


©pippa

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Kommentare (28)

Traute Ich habe mich sofort erinnert, dass ich das Bild schon einmal sah.
Schön das da zu eingestellte Gedicht. Ich glaube in dem Alter
habe ich mir andere Gedanken machen müssen,notgedrungen.
Ich wünschte, die Menschen würden einander mehr "Freiraum" im
Denken,Reden und Handeln lassen, wenn es anderen keinen Schaden zu fügt.
Wir sind ja alle durch bestimmte Lebenslagen geprägt, das
sollten wir einander zugestehen,denn solche Lebensphasen kann man
ja nicht ungeschehen machen.
Edel sei der Mensch,hilfreich und gut,
denn das allein unterscheidet ihn von allen Wesen die wir kennen.
(Goethe?)frei aus der Erinnerung.
Mögen die kleinen Mädchen die heute heranwachsen, vor allen bösen
Dingen bewahrt, aufwachsen, damit sie keine Probleme mit der Gemeinschaft
bekommen.
Mit ganz freundlichen Grüßen,
Traute, die vom Bild und Gedicht, tief getroffen ist.
floravonbistram mal durch Deinen Blog und kann hier alles nur bejahen.
Auch von mir gibt es so ein bezopftes Foto.
Liebe Grüße
Flo
Argapantus Liebe Pippa, Ja, ich habe mein Photo gefunden,es ist Deinem sehr ähnlich,ich hatte eigentlich nur eine andere Haarfarbe.Schade,ich weiß nicht,wie ich es hier herein
bekomme.Doch das ist nicht das Wesentliche.Wichtig ist ,dass wir zu der Zeit damals ,
alle gleich empfunden haben.Manchmal denke ich ,wir haben uns alle gekannt,gleich gelebt,in Ost oder West,wir waren Kinder. Und , glücklich,!!!!!
Ist das nicht genug?
Ich bin froh,dass ich Euch getroffen habe.(kann ich das so ausdrücken)??
Mit lieben Grüssen, @Argapantus
pippa bestimmt hätte ich Dich überzeugt, manchmal kann ich es heute noch.
Danke für Deinen lieben Kommentar und fürs Lesen.
Wenn Du den folgenden Link öffnest, wirst Du bestimmt die Himmelsleiter sehen.
Liebe Grüße
Heidi
Abendsegen
pippa hast Du Dein Foto gefunden? Ich freue mich, Deine Erinnerungen aufgeweckt zu haben.
Danke fürs Lesen und Deine Worte.
LG Pippa
koala Am Spaetnachmittag des Hl.Abends gingen wir, meine Mutter und ich, sowie meine Tante mit meinem Cousin, immer zum Friedhof.Auf dem Heimweg in der Abenddaemmerung laeuteten die Glocken und immer sagte meine Mutter, nun wuerde das Christkind auf seiner goldenen Leiter vom Himmel herab zur Erde kommen. Man muesste nur genau hinschauen, dann koennte man die goldene Leiter sehen. Da haette ich Dich und Deine Ueberzeugungskraft gebraucht, denn ich konnte die Leiter nie sehen. Aber wer mit 15 Jahren noch Sterne anzuenden kann, macht auch eine goldene Leiter sichtbar.
Es gruesst Dich ganz herzlich
Anita
Argapantus Bei diesem Bild und Gedicht ,dachte ich an mich und meine Kinderzeit.Für mich war es ä
hnlich so. Danke,für diese schöne Erinnerung .Jetzt werde ich mein Photo suchen.
Liebe Grüsse @Argapantus
pippa ich glaube, wir Mädchen sahen zu dieser Zeit irgendwie alle gleich aus und die Jungen auch. Naiv waren wir wohl auch durch die Bank weg, manchmal bin ich es heute noch. Ist das wirklich schlimm? Ich glaube nicht.
Danke fürs Lesen und Deinen lieben Kommentar.

Herzlichst
Heidi
omasigi werden Erinnerungen wach. Habe Dein Gedicht jetzt schon mehrmals
gelesen.
Du, so ein aehnliches Bild mit Zoepfen habe ich auch.
Da kam ein Fotograf auf den Schulhof und forderte uns auf uns zu
fotografieren zu lassen. Das brauchte man mir nicht 2x sagen. Dass der Fotograf
dann ins Elternhaus kommt um es zu verkaufen, wusste ich nicht, so naiv war man.
Meine Mutter nahms ab, aber ich wurde ausgeschimpft, eben wegen den Kosten.
Spaeter liebte meine Mutter das Bild und es stand ihr ganzes Leben lang im Wohnzimmer
sichtbar und eingerahmt.
So war das halt damals
gruessle
omasigi
pippa es ist bis heute so geblieben.
Wenn ich im Harz durch dichten Nebel wandere, sehe ich auch heute noch die Feen tanzen.
Meine Dankbarkeit darüber, dass ich niemals gemerkt habe, wie arm wir waren, ist grenzenlos.
Aber war ich denn überhaupt arm? Ich glaube nicht, denn ich durfte mit klass. Musik und vielen Büchern aufwachsen.
Liebe Grüße
Heidi
pippa bitte, nicht melancholisch werden! Das will ich auf keinen Fall. Eigentlich ist es doch wunderbar, dass man "trotz allem" überlebt hat. Viele haben es sogar gut, so wie ich. Vor allem eines haben wir den nachfolgenden Generationen voraus: Wir können uns viel besser freuen.
Ich danke Dir für Deinen lieben Kommentar und fürs Lesen. Siehst Du, auch das ist ein großes Wunder für mich. Vor einem Jahr wäre ich noch nicht einmal im Traum darauf gekommen, ein "Gedicht" zu schreiben. Heute veröffentliche ich meine Reimerei und sie wird sogar gelesen.

Liebe Grüße
Heidi
ladybird Dein Satz,daß Deine Mutter weinte,als sie das Bild sah....Du dich jedoch immer reich fühltest, hat mich so stark be-gerührt, und ans Nachdenken gebracht und ich kann Euch beide verstehen.Nach allem,was ich lese von Dir, ist Dein Gefühl bis heute so geblieben?herzlichst Renate
piggi Deine lieben Erinnerungen schlagen mir ein wenig aufs Gemüt, lassen mich nachdenken.
An die Zeit der Feen erinnere ich mich noch sehr gut, sie haben mich immer träumen lassen wenn ich mal traurig war. Und doch denke ich gerne an meine Kindheit zurück, auch wenn wir es oft nicht einfach hatten, meine Familie gab mir alles an Liebe und darüber bin ich noch heute sehr dankbar.
Das Elend, Neid und Gier heute noch schlimmer regiert, da muss ich Dir leider recht geben.
Danke für die Erinnerung liebe Heidi,
sagt Birgit
pippa vielleicht haben wir ja nebeneinander gesessen. Wer weiß?
Ich danke Dir sehr für Deine lieben Worte.

LG Heidi/Pippa
pippa ich freue mich sehr, dass mein Gedicht schöne Erinnerungen bei Dir erzeugt haben. Ob Du es glaubst oder nicht, ich habe sogar noch mit 15 Jahren geglaubt, dass ich fähig bin am dämmerigen Himmel die Sterne anzuzünden, und zwar so fest, dass ich andere davon überzeugt habe.
Ich danke Dir für Deine warmherzigen Worte und fürs Lesen.

LG Heidi
pippa ich hätte nicht gedacht, dass so viele an die Backstube im Himmel geglaubt haben.
Danke Dir fürs Lesen und Deine Worte.

LG Heidi
pippa das Weihnachtsbrot ist ja auch meine Wortschöpfung. Plätzchen, wie ich immer geglaubt habe, dass sie dort oben gebacken werden, passte so schlecht. Danke Dir fürs Lesen und Deine lieben Worte.

LG Heidi
pippa dass Du so etwas weiter gegeben hast und es von Deinen Enkeln vermutlich auch angenommen wurde. Gerade das ist heute nicht mehr selbstverständlich.
Danke fürs Lesen und Deinen Kommentar.

LG Heidi
pippa das war das erste Schulfoto. Gut kann ich mich erinnern, wie meine Mutter, als sie es zu Gesicht bekam, bitterlich geweint hat, weil ich so "ärmlich" aussah. Ich habe das überhaupt nicht verstanden, denn ich fühlte mich stets reich.
Danke fürs Lesen und Deine lieben Worte.

LG Heidi
pippa ich danke Dir fürs Lesen.
Ich habe mir als Kind alles selbst ausgedacht. Außerdem fing ich sehr früh an zu lesen, was mir so zwischen die Finger kam. Geglaubt habe ich die unmöglichsten Dinge. Heute bin ich froh darüber.

LG Heidi
Traute Das ist ein schönes Gedicht und weckt in allen Erinnerungen, auch in mir. Das Mädchen hätte neben mir in der Schule sitzen können.
Ich habe das Gedicht schon 2 mal gelesen, es ist noch nicht das letzte mal.
Ganz liebe Grüße,
Traute
indeed du hast deine Kindheit und Kindheitsglauben in sehr schöne Verse verpackt. Es spricht daraus auch ein herzliches und warmes Elternhaus, welches dir das richtige Rüstzeug mit auf deinen Lebensweg gegeben hat.
Es waren andere Zeiten. In jeder Zeit ist es das wichtigste überhaupt, Kinder träumen zu lassen, ihnen Geborgenheit, Wärme, Zeit und Aufmerksamkeit zu geben. Dies alles ist doch für jeden machbar - es kostet kein Geld.
Ich habe dein Gedicht gerne gelesen und es löste in mir schöne Erinnerungen aus.
Mit ganz lieben Gruß
Ingrid
kleiber ...kommt mir doch auch bekannt vor...die Engel bachen Pfefferkuchen ..wenn das Abendrot leuchtete...

Liebgruß Margit..
anjeli bei uns haben die Engel nicht nur zur Weihnachtszeit gebacken.

Sie haben bei jedem Abendrot Plätzchen gebacken. Deshalb war der Himmel auch so rot.

anjeli
marlenchen da buken engel, jahr für jahr,
dass wunderbare weihnachstsbrot,
noch nie gehört, deshalb doppel schön empfunden!!
liebe grüße vom marlenchen.
floravonbistram und habe es an meine Enkel weiter gegeben
Leuchtet dir das Abendrot,
dann Engelchen backt Kuchenbrot.
Liebe Grüße
Flo
ladybird ein Blick in unsere Vergangenheit,darin möchte ich mich jetzt "aalen",ich kann mich auch an die backenden Engel erinnern,die das Abendrot verursachten...auch ans Eisenbahnfahren mit dampfender Lokomotive...ich denke und hoffe, die heutigen Kinder haben auch ihre "kleine heile Welt",wie wir sie hatten,bis auf die vielen Ausnahmen,hier und in der Welt,die es schlimmer haben.Liebe Heidi,mit dem Foto von damals, hast du eine gute Seite geschaffen,herzlichst Renate
anjeli und ich auch geglaubt, daß die Engel backen, wenn wir das Abendrot am Himmel gesehen
haben.
So wurde es uns erzählt.
Es war früher auch nicht alles gut. Aber wir waren Kinder und damit uneinvorgenommen,
unbedarft und ganz einfach nicht so kritisch. Auch haben wir ganz wenig in Frage gestellt.

Gut, daß du das in deinem Gedicht ansprichst. Erinnerungen sind immer schön.

anjeli

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