Das Kind Folge 5 Friesische Kinder sehen zum ersten Mal ein Gebirge


Das Das Kind Folge 5 Friesische Kinder sehen zum ersten Mal ein Gebirge

Im Wohnzimmer des Kindes hing ein Ölgemälde. Darauf war ein karger Felsen, der in einen blitzblauen Himmel ragte, abgebildet." Das ist der Watzmann" erklärte der Vater, "und als ich jung war, habe ich dort oben am Gipfelkreuz gestanden".

Das Kind glaubte dem Vater kein Wort, denn die Spitze des Berges war ja nicht größer als eine Nadelspitze - na gut, sagen wir Schuhspitze - und jedes Kind weiß, dass darauf ein ausgewachsener Mann niemals hätte stehen können.

Nun aber saß das Kind in einem Zug, zusammen mit mehreren anderen Kindern und zwei erwachsenen Betreuern. Dieser Zug sollte die Kinder ins Allgäu bringen, denn dort, in der nähe des Dorfes Schwangau , direkt unterhalb des Märchenschlosses Neuschwanstein, fand ein riesiges Zeltlager statt.

Lange hatte es gedauert, bis die Eltern den Unkostenbeitrag von DM 75,- zusammen bekommen hatten, und so lebte das Kind einige Monate in Unsicherheit, ob es überhaupt mitfahren konnte. Aber als es endlich fest stand, dass es vier Wochen in den Bergen des Allgäus verbringen durfte, war die Vorfreude riesengroß, denn kein anderes Kind in der Schule und im Freundeskreis hatte jemals eine so weite Reise gemacht und richtige Berge hatte so wie so noch kein anderes Kind gesehen.

Die zwei engsten Freundinnen des Kindes durften auch mit, und so saßen die drei zusammen mit noch drei anderen Kindern in einem Zugabteil und waren so aufgeregt, dass sie sich nicht mal mehr richtig von den Eltern verabschieden konnten. Das Abenteuer sollte doch nun endlich beginnen, dachten sie ungeduldig.

In den 1950ger Jahren hatten die Züge natürlich noch Holzbänke und darüber Gepäcknetze, die sich allerdings noch als segensreich für das Kind erweisen würden. Momentan lag jedoch das Reisegepäck von sechs Kindern darin.

Die Habseligkeiten der Kinder waren in "Affen" (Militär-Ranzen) verstaut, darüber waren Decken, und wenn vorhanden, Schlafsäcke gerollt und an den Schlaufen hingen Essgeschirr und noch so allerhand Nützliches. Auch hatte jedes Kind einen Brotbeutel. Und so waren sie ausgestattet wie eine Armee, die in den Krieg zieht.

Der Zug hielt in jeder größeren Stadt und sammelte Kinder ein. Durch das Anhängen immer neuer Waggons wurde er immer länger. Es war ein Sonderzug und sollte all die Kinder nach Füssen bringen. Auf den Bahnhöfen der ganz großen Städte standen freiwillige HelferInnen, die Butterbrote, Malzkaffee und etwas Obst verteilten. Überall herrschte Aufgeregtheit und Hektik, nicht nur bei den Kindern. Auch die HelferInnen und BetreuerInnen wurden davon angesteckt. Doch irgendwann waren die Kinder trotzdem müde und nun galt es, die Schlafordnung zu organisieren.

Das Kind wollte unbedingt in einem der Gepäcknetze schlafen, was sich als ganz praktikabel erwies. Die Affen wurden auf den Boden zwischen den beiden sich gegenüber stehenden Bänken gelegt und somit waren schon mal zwei Schlafplätze entstanden. Die zwei größten Kinder durften die Bänke belegen und das Kind und eine Freundin machten es sich in den Gepäcknetzen bequem. Bald schliefen alle, denn sie waren ja schon seit dem frühen Morgen unterwegs.

Plötzlich wurde das Kind durch einen lauten Ruf geweckt. "Der Rhein, der Rhein, wir fahren am Rhein entlang!" So schnell es konnte, kletterte das Kind von seiner Höhe herunter, lief auf den Gang und wirklich, vom Mondschein erhellt sah es auf ein silbriges Band, welches der Rhein sein sollte. Nun war an Schlaf nicht mehr zu denken und das Kind drückte sich die Nase am Fenster platt, denn die Eltern hatten schon so viele Geschichten vom Rhein erzählt, dass es dachte, es würde den anderen ganz genau erklären können, wann man am Mäuseturm oder an der Loreley vorbei kam. Natürlich hatte es in Wirklichkeit genau so wenig Ahnung wie die anderen Kinder, aber das wussten die ja nicht. Zum Glück siegte irgendwann doch wieder die Müdigkeit und es kletterte zurück in die provisorische Hängematte, und auch die anderen legten sich wieder schlafen.

Als das Kind erneut aufwachte, war es bereits hell. Die Landschaft war nun so fremdartig, dass es sich nicht traute, auch nur einen Moment den Blick abzuwenden, aus Angst irgend etwas zu versäumen. Es sah wunderschöne, sanft gewellte Wiesen und ab und zu fuhren sie durch einen Wald. Die Betreuerin sagte, sie seien nun schon in den Bergen, aber so sehr sich das Kind auch anstrengte, um auch wirklich alles zu sehen, nirgends konnte es einen Berg entdecken, der so aussah wie auf dem Bild im Wohnzimmer der Eltern.

In Füssen stiegen alle Kinder aus dem Zug aus und nun hieß es auf "Schusters Rappen" den Zeltplatz zu erreichen. Die Sonne schien, es war ganz schön heiss und die Kinder mussten ihr Gepäck selber tragen, aber da gab es keines, das murrte.
Es wurden tapfer Wanderlieder gesungen und irgendwann war auch der mühsamste Weg einmal zu Ende.

Das Zeltlager war natürlich riesig groß, denn es sollte ja 3000 Kinder beherbergen. Es gab dort eine Post, einen Konsum eine Krankenstation, ein Auskunftsbüro ein Fundbüro und vieles mehr. Mitten auf dem Platz stand ein besonders großes Zelt. Hier sollte zukünftig das "Parlament" tagen, welches in den nächsten Tagen gewählt würde.

Jeweils 12 Zelte standen hufeisenförmig zusammen und ergaben ein "Dorf".

Das Kind und seine Gruppe hatte das besondere Glück ein "Dorf" zugewiesen zu bekommen, was ganz am Rande des Zeltlagers lag und von einem fröhlich plätschernden Bach begrenzt wurde. Dieser Bach wurde von großen Bäumen beschattet und war für die kommenden vier Wochen das reinste Paradies für die Kinder. Er schien direkt vom Schloss Neuschwanstein in das Tal herunter zu fallen und wenn man hoch sah, war das wunderschön anzusehen.

Aber zunächst mal musste sich jede Zeltgemeinschaft einen Tisch zwei Bänke und ein Gestell für Essgeschirr und Waschzeug bauen. Es gab mehrere Plätze mit grob geschnittenen Holzbrettern, und nach dem die Kinder ihr Gepäck in das ihnen zugewiesene Zelt geworfen hatten, schleppten sie nun Bretter. Zusammen mit den Betreuern war alles sehr schnell aufgebaut und als zum ersten Mal der Essenwagen kam, konnten die Kinder
bereits am Tisch sitzen.

Nach dieser ersten Mahlzeit gab es jedoch kein Halten mehr. Es m u s s t e alles erkundet werden, und das Kind wollte auf der Stelle wissen, wie es ist , auf einen Berg zu steigen. Aber die Kinder stiegen nicht, nein, sie rannten. Sie waren einfach zu aufgeregt, denn noch nie hatten sie einen Berg gesehen. Doch dann hörten sie es plötzlich von irgend woher läuten, aber eine Kirche, nicht einmal eine ganz kleine, war nirgends zu sehen. Das Läuten klang gleichförmig und beruhigend. Jetzt endlich nahmen die Kinder ihre wunderschöne Umgebung wahr.

Sie waren angekommen.

Später erfuhren sie, dass sie Kuhglocken gehört hatten und sperrten vor Verwunderung Mund und Nase auf. Kühe, die kannten sie natürlich, die Nordsee Marschen waren ja voll davon, aber mit Glocken?

Wie groß aber war erst das Staunen, als sie die Kühe kennen lernten. Sie waren ganz einfarbig grau-braun und hatten lustige Locken zwischen den Hörnern. Auch waren sie viel zierlicher als die schwarz-weißen Marschkühe. Die Kinder waren einhellig der Meinung, diese Kühe seien viel hübscher.

Karlchen war die beste Freundin des Kindes und hieß eigentlich Karin. Da sie aber wie ein kleiner niedlicher Junge aussah, hatte das Kind sie von Anfang an so genannt.

Karlchen konnte noch nicht schwimmen. Die beiden erkundeten daher so schnell wie möglich den Bach. Er hatte einige Becken, in denen den Kindern das Wasser bis zum Bauch ging. Eines war besonders groß, fast wie ein Swimmingpool, was damals noch Schwimmbecken hieß. Nur etwas tiefer sollte das Becken schon sein, denn Karlchen sollte Schwimmen lernen.

So machten sie sich daran, alle großen Steine aus dem Becken zu entfernen und zu einem Staudamm aufzuschichten. Sie schleppten und bauten und merkten überhaupt nicht, wie kalt der Gebirgsbach war. Zum Glück war das Wetter so, wie es im Sommer sein sollte. Der Himmel war blau und kein Wölkchen trübte die Sonne. Auch wenn der Bach von Bäumen beschattet war, so drang die Wärme der Sonne doch durch das Blätterwerk hindurch.

Als das Werk vollbracht war, konnte der Unterricht endlich beginnen. Von nun an wurde jeden Tag geübt, und da es tatsächlich die ganzen vier Wochen sommerlich heiß war, konnte Karlchen tatsächlich am Ende der Ferien schwimmen.

Auch für die Körperpflege erwies sich die Nähe des Bachs als absoluter Glücksfall. Man nahm morgens einfach ein Bad, putzte sich in dem schnell fließenden Wasser die Zähne und war auf keinen überfüllten Waschplatz angewiesen.

Nach kurzem, aber intensivem Wahlkampf, sogar mit selbst gemachten Wahlplakaten, wurde das Parlament gewählt. Jedem Dorf stand ein Abgeordneter zu. Außerdem wählte jedes Dorf seinen Bürgermeister.

Die Sitzungen des Parlamentes waren öffentlich, so dass jeder daran teilnehmen konnte.
Auf diese Art lernten die Kinder sehr schnell, wie eine Demokratie funktioniert. Alle Helfer gaben den Kindern stets das Gefühl, als würden sie ihre Zeltrepublik selbst verwalten.


Jedes Kind hatte an einem Tag irgend eine Aufgabe zu bewältigen. Die Größeren verkauften im Konsum, oder arbeiteten ein paar Stunden in der Post. Viele Kinder halfen in der Küche und das Kind meldete sich freiwillig für den Dienst im Fundbüro.

Hier lernte es nun einen ganzen Tag lang Kinder aus vielen verschiedenen Ländern kennen, denn damals wog jeder Verlust schwer und alle Kinder waren darauf bedacht, das Verlorene wieder zu finden. Der Tag im Fundbüro war daher für das Kind sehr aufregend.

Oft stiegen die Kinder zum Schloss Neuschwanstein hoch. Das war ziemlich anstrengend, denn der Weg bestand fast nur aus schmalen Stufen, die sich neben dem herabfallenden Bach empor wanden. Mit der Zeit gewöhnten sie sich aber daran und einmal wurden sie sogar durch das Schloss geführt.

Solch eine Pracht hatten sie noch nie gesehen, doch als sie hörten, dass der König dort eigentlich gar nicht gewohnt hatte, waren sie richtig empört und dachten an ihre eigenen bescheidenen Heime. Schloss Linderhof besichtigten sie auch, aber dort fanden sie nur die Außenanlagen so richtig interessant, denn die meisten hatten inzwischen die Nase voll von all dem Prunk und von der Verschwendung.

Sogar das Festspielhaus in Oberammergau durften sie besichtigen und davon waren sie total überwältigt. Die Fantasie des Kindes fiel in einen schnellen Galopp, hatte es doch das neue Testament mehrfach gelesen. Besonders die Stelle, an der Jesus die Händler und Pharisäer aus dem Tempel wirft, hatte es ihm angetan und dafür gesorgt, dass es sein ganzes Leben lang die Geschäftemacherei in manchen Kirchen zutiefst verabscheute.

Ein paar Mal fuhren sie auch mit einer Drahtseilbahn, was zunächst einer großen Überwindung bedurfte. Da klopften die kleinen Herzen aber ganz schön laut, als sie zu zweit in so einer wackeligen Schaukel saßen und die Erde sich immer mehr entfernte.

Am schönsten für das Kind waren jedoch die herrlichen Seen. Da gab es den Bannwaldsee mit sehr angenehmer Badetemperatur. Der Weg dort hin war allerdings etwas weit, so dass sie leider nicht all zu oft in den Genuss kamen, dort zu schwimmen.

Nicht so weit weg war der Alpsee, wunderschön gelegen, aber ziemlich kalt und daher zum Baden nicht so besonders einladend. Aber gleich dahinter der kleinere Schwansee war etwas wärmer und lud daher alle zum Schwimmen ein.

An der Badebucht stand ein hoher Laubbaum in dessen Krone ein Brett befestigt war, von dem die einheimischen Kinder in den See sprangen. Das Kind war ja schon immer eine Wasserratte gewesen und nun m u s s t e es einfach dort hinauf. Als es jedoch endlich dort oben stand und hinunter in das klare Wasser sah, bemerkte es, dass dort hunderte von Fischen hin und her flitzten.
"Da kann ich doch nicht einfach reinspringen, vielleicht verletze ich sie", rief das Kind ängstlich. Die einheimischen Kinder aber lachten, und sagten in ihrer komischen Sprache, "wenn du da unten ankommst, sind die längst weg".

Natürlich sprang das Kind, kletterte anschließend wieder auf den Baum und konnte nun gar nicht mehr genug davon bekommen.

Jeder Tag war erfüllt von Lachen und Freude, von Sonnenschein und Abenteuern und es gab kein Kind, welches etwa von Heimweh geplagt wurde, denn bestimmt war ihnen allen bewusst, dass sie etwas ganz Besonderes erleben durften.

Den Watzmann hatten sie zwar nicht erklommen, aber doch auf mehreren anderen Gipfeln gestanden - sogar mit Gipfelkreuz - und gestaunt, wie weit man über das wunderschöne Allgäu blicken konnte.

Auch hatte sich das Kind mit eigenen Augen davon überzeugt, dass man sehr wohl auf dem Gipfel eines Berges stehen konnte, selbst mit einer ganzen Gruppe.

Niemals hat es diese glücklichen und ereignisreichen Wochen vergessen und unendlich dankbar darüber hat es nun endlich versucht, Euch ein wenig von dieser wunderbaren Zeit zu berichten.


Pippa










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Kommentare (17)

pippa das ist mir genau so ergangen. Jetzt wird die Sirene zum Glück nur noch von der Feuerwehr eingesetzt.
Aber die Tiefflieger! Noch immer möchte ich am liebsten unter den Tisch kriechen. Überhaupt bin ich mein ganzes Leben lang entsetzlich Lärm empfindlich geblieben.
Da ich inzwischen aber ein fast normales Leben führen kann, bin ich zufrieden und dem Schicksal sehr dankbar, dass es mir so gut geht.
Liebe Grüße
Heidi
koala Wenn ich das lese bin ich froh, dass ich erst 1943 geboren wurde und von dem Rest der Kriegsjahre 'nichts' mitbekommen habe. Wir waren einmal im LSK verschuettet. Ich lag im Kinderbett, auf den ein Kleiderschrank kippte und dann erst die einstuerzende Wand. Waere der Schrank nicht gewesen....
Aber das Unterbewusstsein!
Als man in Deutschland Ende der 60ziger Jahre mit dem Probealarm anfing, arbeitete ich in einem Buero und mir wurde so schlecht, dass ich nicht weiterarbeiten konnte. Gibt es diese Uebung auch heute noch?
Liebe Gruesse
Anita/Australien
pippa kannst Du Dir überhaupt vorstellen, wie gut das tut?
Ich danke Dir.
Liebe Grüße
Heidi
pippa um die traumatisierten Kinder des 1. und 2. Weltkrieges haben sich weder die Eltern, noch die Mediziner und auch die Betroffenen selbst nie gekümmert. So ist es auch mir ergangen. Eigentlich habe ich erst in den letzten Jahren so richtig registriert, warum ich nach der Pubertät plötzlich Angstattacken bekam und mit den Jahren immer melancholischer (so nannte man früher Depressionen) wurde. Allerdings habe ich mich daraus befreien können. Seit ich die Geschichte über den Waffenstillstand aufgeschrieben habe, sind sogar die Alpträume verschwunden. Für Dein Interesse danke ich Dir ganz herzlich.
Ich winke mal rüber in die Ferne
Heidi
ehemaliges Mitglied du bist eine begnadete Erzählerin.

Liebe Grüße
Gerd
koala Was ist da geschehen, was aus einem 'Anfuehrertyp' einen aengstlichen und kontaktarmen Menschen gemacht hat?
Das ueberlegt sich
Anita im fernen Queensland
pippa liebe Beate, wäre ganz bestimmt keine einzige Geschichte entstanden.
Du hast mir nicht nur Mut zum Schreiben gemacht, nein, Du hast mir ja auch gezeigt, wie ich einen Blog hier einsetzen kann.
Stell Dir vor, liebe Beate, es ist noch nicht mal ein Jahr vergangen, seit ich im ST bin.
Danke noch einmal für alles und
liebe Grüße von
Deiner Heidi
ehemaliges Mitglied wie schön, wieder eine neue Geschichte vom Kind zu lesen.
Diesmal eine wunderbare spannende Feriengeschichte!
Toll wie Du Dich allmählich selbst entdeckst.

Ich freue mich schon auf Deine nächste Geschichte und bin gesapnnt, was Du dann wieder alles entdecken wirst!

Liebe Grüße
Deine Beate
pippa ich freue mich, dass Du meine Geschichgte gelesen hast.

Liebe Grüße
Heidi
marlenchen geschichte hast du schön geschrieben,
eine freundschaft verbindet- ist einfach was schönes!
liebe grüße marlenchen.
pippa ich danke Dir für Deine lieben Worte. Beim Lesen ist mir eingefallen, dass ich auch auf Klassenfahrten war. Meine erste ging nach Wangerooge im April ! !! und ich musste unbedingt im Meer baden. Anschließend hatte ich eine Blasenentzündung.
Das war mir doch tatsächlich ganz entfallen.
Liebe Grüße
Heidi
pippa ist das nicht komisch? Mein ganzes Erwachsenenleben wähnte ich mich ängstlich und kontaktarm.
Erst seit ich meine Kindheit aufschreibe - und das ist ja noch nicht einmal ein Jahr her - merke ich, dass ich ja ein richtiger Anführertyp gewesen bin.
Liebe Grüße nach Australien von
Heidi/Pippa
indeed auch deine 5. Geschichte hat mir wieder sehr gut gefallen. Manche Erinnerungen werden dadurch geweckt. An den Affen kann ich mich auch noch erinnern. Wurde aber nie zur Reise gebraucht. Meine erste Reise war eine Klassenfahrt nach Rüdesheim und Bad Kreuznach in die Herberge. Da war ich bereits 15 Jahre alt. Mit 18 durfte ich dann eine Tante auf Sylt besuchen und mit 20 Jahren war ich erstmals alleine mit einer Reisegesellschaft unterwegs. Ich wollte feststellen, ob ich ohne unser reges Familienleben auch mit mir alleine klar komme. Du siehst, ich war sehr viel später dran. Allerdings konnte ich Fahrradtouren mit einer Freundin für ein paar Tage in einer Herberge machen. Das war erlaubt. Wir sind dann nach Ratzeburg gefahren (ist nicht weit von Hamburg). Es war aber herrlich.
Ich finde es schön, dass du diese Geschichten hier einstellst. Freue mich schon auf die nächste.
Liebe Grüße
Ingrid
pippa Hallo Medea,
da ich meine gesamte Freizeit als Kind und auch als Jugendliche stets in Jugendgruppen verbracht habe, ist soziales Verhalten für mich immer so selbstverständlich wie Essen und Trinken gewesen.
Aber Medea, kannst Du Dir in der heutigen Zeit noch vorstellen, wie man einen "Affen" für einen vierwöchigen Ferienaufenthalt packt?
Gruß Pippa
koala Deine Folge fuenf ist so schoen zu lesen wie auch die vorherigen Geschichten.
Auch hier wieder das Kind voller Tatendrang und Unternehmungsgeist.
Ein richtiger Wildfang! Wer zu ihrer Gruppe gehoerte, hatte sicher nie Langeweile.
Es gruesst Dich
Anita/Australien
Medea Ich hatte auch noch einen "Affen", (geerbt), um den ich
heiß beneidet wurde.
Medea in deren Mittelpunkt das Kind steht, inzwischen längst
ein Schulkind geworden, das eine Ferienfreizeit mit vielen anderen
Kindern in großer gelebter Gemeinschaft verbringen darf. Solche
Erfahrungen können prägend für das gesamte spätere Leben werden,
Freundschaften, die so entstehen, halten häufig durch Jahrzehnte.
Eine lebendige Erzählung eines unvergessenen Kindheitserlebnisses,
die ich mit Freude gelesen habe.


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