das Glück der Erde liegt...?



eigenes Foto
den Pferden treu geblieben...

Vor etlichen Jahren ergab es sich,
dass ich meinem Traum, eine Reiterin zu werden, nahe kam.
ich hatte aber die "Fünfzig" schon um einiges überschritten.
meine Tochter, die Reitunterricht nahm, konnte ihre bestellte Reitstunde, die sie immer gleichzeitig mit der ihrer Schwägerin zusammenlegte, nicht nehmen.
"Mama, willst du vielleicht?" wurde ich gefragt.
Na klar wollte Mama, keine Frage.
So kam es dann zu meinem einzigen und unvergessenen Reiterlebnis.
Ich bekam einen Helm verpasst, den ich aber nicht befestigen konnte, dann das Pferd.
Es stand neben mir, gesattelt, ich musste nur aufsteigen.
Wie komm ich Knirps jetzt auf das große Pferd, ging es mir durch den Kopf.
So ohne weiteres kam ich mit meinem Fuß nicht in den Steigbügel, also... nahm ich meinen linken Fuß in beide Hände und bugsierte ihn mit einiger Mühe in den bewussten...
dann mit beiden Händen oben irgendwo festgehalten, hoch gezogen, das rechte Bein über den Rücken des Pferdes, ja .. und da saß ich nun.
Da erst wurde mir bewusst wie breit so ein Pferderücken ist.
"Wo halte ich mich denn jetzt fest?" ging es mir durch den Kopf, nur die Zügel in meiner Hand sollten mich halten, ach nein, meine Beine hatte ich ja auch zum anklammern.
Da hatte ich mir was Schönes eingehandelt, jedoch.. auskneifen war für mich nicht drin.
So trabte das Pferd dann im leichten Gang und ich hielt mich mehr oder weniger tapfer oben und genoss die neue Situation .. bis....
ja bis ich wohl mit meinen Lippen ein "Tztztztzt" oder Ähnliches verlauten ließ und so begann das Pferd zu galloppieren.
Einen Reitlehrer hatten wir schon dabei, er hatte aber die Pferde nicht an der Longe.
Zeit, um Angst zu empfinden, hatte ich nicht, ich musste die neue Situation ja bewältigen. Mittlerweile hatte mein Helm schon das Weite gesucht. Helmlos zog ich, einem Impuls nachgebend, die Zügel straff und lehnte mich so weit nach hinten wie möglich. So kam nach einiger Zeit das Pferd zum Stand.
Ich musste ja nun auch noch wieder runter vom Ross, doch das ging leichter als gedacht, zum Glück war ich durch Yoga gelenkig genug um die Beine rüberzuschwingen und ohne Hilfe abzusteigen.
Doch... wie stand ich denn da..
ich schaute an mich runter und sah mich breitbeinig dort stehen, ich grins heute noch, wenn ich dran denke.
Ab da wusste ich auch, warum in Westernfilmen die Cowboys immer den breitbeinigen Gang haben, ich hatte ja nur eine Stunde im Sattel gesessen.
Folgen der Reitstunde war ein achttägiger Muskelkater, alle Knochen taten mir weh. Mir wurde bewusst, dass nicht nur Arme und Beine beim Reiten beteiligt sind, sondern der ganze Körper.

mir muss keiner sagen, dass das Leichtsinn von mir und auch vom Reitlehrer war, ich hätte mir die Knochen brechen können,
habe ich aber nicht und darüber bin ich schon froh.
Trotzdem möcht ich diese Stunde nicht missen ...
,

© L.R (lillii)

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Kommentare (1)

finchen ich saß auch mal auf einem Pferd!
Im Hippodrom auf dem Oktoberfest! Ach Du ahnst es nicht, wie breit diese "Rückenkutschen" von Brauerei-Gäulen sind!?
Man muß gerade und aufrecht sitzen, wurde mir gesagt.....
Wie ein Taschenmesser klappte ich zusammen, immer nach vorne, und meine Beine konnten nun mal keinen Spagath.
Zum Glück hielten 2 vom Personal diesen riesigen Körper rechts und links an der Trense fest. Er trabte, nein, bummelte wie gelernt, mit mir in Kreis herum.
Das arme Pferd dachte ich, das muß doch einen Drehwurm kriegen, wenn es nur immer linksrum durch diese kleine Arena
gehen darf.
Nach 3 Runden habe ich aufgegeben und verlangte die nächste Runde nicht mehr zu vollenden, doch ich stieß auf Widerstand
des Personals. Sie trabten weiter mit....zogen irgendwie an der Trense und das schwerfällige Pferd machte mit seinem Kopf einen Ruck nach oben und einen Satz nach vorne und ich lag unten.
Das Puplikum im Hippodrom spendete Beifall für diesen Abstieg und ich war mit hochrotem Kopf auch gleich weg.
Und seitdem habe ich nie wieder ein Pferd bestiegen, obwohl es genügend Möglichkeiten dafür gab.
Mehr als die Beine fürchtete ich die Köpfe auch die Lippen sind sehr gefährlich, denn wirklich beißen tun sie ja nicht,
nein, es ist der berühmte Pferdekuss, so ebenmal die Pobacke erwischen und schon haste einen blauen Fleck.
Nun übe brav weiter....ich schmunzele für Dich.
Sei lieb gegrüßt
das Moni-Finchen

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