das Fräulein Berta.......


mit üppiger Figur und einem riesigen Dekoltee, was sich Busen nannte und auch der Herrenwelt sehr viel zwinkernde Blicke zuwandte, ja, die wohnte in unserer Straße und nannte sich Kostümbildnerin vom Theater. Doch, sie hatte ein hübsches Gesicht.......ganz ohne Frage...eingebettet in ihren Wolken-Löckchen und ihrem Muff vor dem Bauch, in dem ständig die Hände verborgen waren.
"Die hat doch was zu verbergen, die scheint nicht sauber zu sein"...war die Meinung der Nachbarschaft.
Omi kam zu dem Entschluß, daß muß eine von denen sein, die sich für eine Nacht bezahlen lassen..................
Ein Urteil wurde über Berta in die Welt gesetzt und somit wurde sie zur "Nutte" abgestempelt.
Dieses Wort kannte ich damals noch nicht - ich weiß nicht, ob es das damals schon gab?
Jedenfalls interessierte ich mich für Berta.........und lief ihr nach.
Ganz schleichend, in alle Ecken rein und der Weg führte direkt zu meiner
anderen Omama in die Teichstraße rein.
Jetzt stand ich da und bekam den Mund nicht mehr zu, der Atem stockte, was hat meine Omama mit dieser auffallenden Person zu tun?
Ganz leise machte in die Haustür auf und sah, daß sie sich umarmtem und sich sich auch kannten.
Meine Omama erwischte mich und ging sofort zu ihrer Schwägerin und machte uns bekannt, denn es war ihr Haus , indem meine Omama wohnte.
Und sie war tatsächlich am Theater, zu dem sich mich dann auch brachte und auch Balettstunden absolvieren durfte.
Das war nichts für mich...doch einmal stand ich in einem Weihnachtsmärchen als Fliegenpilz auf der Bühne.
Mußte genau auch dahin elegant hopsen und damit war es mit meiner Karriere aus.
Und somit mit lieben Güßen, besonders an Syrdal, der dieses Thema angesprochen hat. euer Moni-finchen




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Kommentare (4)

ehemaliges Mitglied ich bin ja in der nähe von "HH" st.pauli aufgewachsen, 5min fußweg. da blieb es nicht aus, das man frauen mit teuren klamotten in die nuttenecke stellte. es hieß dann die geht auch anschaffen.
lieben gruss
helmut
finchen wenn die Eltern sich gebauchpinselt fühlen, wenn ein kostspieliges Experiment gespendet wird.
So erwas habe ich meinen Söhnen nie angetan......
Ein prägendes Erlebnis aus Kindertagen....
lieben Dank und bis bald
euer Moni-Finchen
ehemaliges Mitglied liebe Finchen! Balletunterricht sollte ich auch bekommen, aber meine großen Zehen waren für die Balletschuhe zu lang - also nix mit Ballettratte.

Dafür durfte meine kleine Schwester bei einer Frau Mannefeld Ballettunterricht nehmen und sie zeigte sich so gelehrig, dass sie im Weihnachtsmärchen im Stadttheater Münster eine Hauptrolle tanzen sollte. Unser Vater sprach ein Machtwort, er wollte seine Tochter nicht auf der Bühne tanzen sehen! Also bekam das Ersatzkind diese Rolle, wurde aber ausgerechnet zu der Vorstellung krank. Da mußte unser Vater zulassen, dass seine Jüngste doch auf den Brettern im Weihnachtsmärchen tanzte. Aber es war das letzte Mal - er meldete sie schleunigst vom Ballettunterricht ab!

Liebe Theatergrüße von Uschi
Syrdal
Syrdal freut sich, auf ungeahnte Weise dazu beigetragen zu haben, dass Du diese hübsche Erinnerung aus Kindheitstagen hier kundgetan hast, zeigt sie doch auch, wie rasch über Menschen, die man gar nicht kennt, geurteilt wird und damit ein "Vorurteil" entsteht, das in keiner Weise der Wirklichkeit entspricht. - Du immerhin bist durch Deine Neugier letztlich wenigstens einmal als Fliegenpilz zum "Bühnenstar" geworden, was sicher auch eine schöne, zumindest aber bleibende Kindheitserfahrung war.
Sehr hübsch, diese kleine Geschichte von der "Dame mit der üppigen Figur"... sagt mit heiteren Grüßen
Syrdal


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