Berufung ist ein Empfinden, das im Herzen fest verankert ist.

Autor: ehemaliges Mitglied

Berufung ist ein Empfinden, das im Herzen fest verankert ist.

Wenn man aus seiner im Herzen verankerten Berufung einen Beruf machen darf, dann zählt man sicherlich zu den glücklichsten Menschen, die es gibt.

Ich liebe meine Arbeit sehr und kann mir auch nicht vorstellen je wieder etwas anderes zu tun. Ich bin Betreuungskraft für demenziell veränderte Menschen. Für mich war und ist einer der Hauptgründe diesen Beruf gewählt zu haben folgender.

Wenn ein Mensch einmal durch die Tür des Vergessens gegangen ist und es Dir gelingt durch die Sprache des Herzens und die Sprache des Körpers einen Zugang zu ihm zu finden und du dann so etwas wie Erkennen und Vertrauen und auch Freude in seinen Augen sehen kannst..........wenn auch nur für Momente..........dann weisst du, dass jeden Tag Wunder möglich sind.

Das erfüllt mich mit tiefer Dankbarkeit...

Euch allen wünsche ich einen wunderschönen Tag mit ganz viel Licht und netten Menschen um Euch rum.

Brita mit einem t


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Kommentare (8)

Maritt

Hallo Brita
wenn ich es kurz sagen möchte,  kann ich mich meinen Vorrednern wirklich nur anschließen.

Ich habe 3 Jahre meinen psychisch kranken Bruder als gesetzlich bestellter Betreuer begleitet und war froh, ihn in einem Heim zu wissen, wo er sehr liebevoll betreut wurde.

Man merkt das besonders dann, wenn man unangemeldt zu Besuch kommt. Ich hatte für alle Mitarbeiter dort wirklich auch immer vollste Hochachtung und fragte mich oft, wie sie das schaffen.

Ja, wie schafft man es, alte oder kranke oder demente Menschen mit solcher Leidenschaft zu betreuen ?

Leider muss ich über mich selbst sagen, ich könnte das nicht.
Aber vielleicht hat jeder Mensch eben seine Berufung, nur nicht jeder findet sie.

Alles Gute für Dich und immer viel Freude, bei dem was Du tust.

Beste Grüße
Maritt

ehemaliges Mitglied

Ach du liebe Zeit, da habe ich ja ohne es zu ahnen ins Schwarze getroffen Zwinkern

Respekt, liebe Maritt.............Hut ab vor Deinem Beruf. Ich wäre nie dazu in der Lage, zumal ich bis heute nur knapp den Rechnungsbetrag vom Datum unterscheiden kann und in meiner Ausbildung mit einer gut gemeinten 3 in Mathe den Abschluss schaffte.

Die Finanzen bei der Berufswahl in der Pflege sind eher ein Totschlagargument und würde nicht wirklich dazu beitragen, dass sich ein junger Mensch dafür entscheidet.

Ich bewundere Deine Geduld und auch Deine Empathie junge Menschen auf ihrem Weg zu begleiten und ich bin sicher, dass Deine Bemühungen und Dein liebevoller Einsatz oft schon schöne Früchte getragen haben.

Danke Dir 

Brita mit einem t 

Maritt

Liebe Brita mit einem t Errötet

tja.... als Lehrerin für Mathe ( auch mit Leidenschaft !!! )  hatte ich mal vor 3 Jahren in einer 10. Klasse eine Schülerin, die von Bildung nicht viel hielt.

Faul würde man  der Einfachheit halber sagen. Ich sagte ihr u.a. es gibt schon ein paar Berufe, wo du kein Mathe brauchst.
Und Krankenschwestern oder in der Pflege sucht man immer Leute.
Sie hat mir den Vogel wohl aus Anstand nicht gezeigt.

Heute ist sie in der Ausbildung zur Altenpflegerin und ist ungeheuer zufrieden mit ihrem Job. Wohl auch aus den Gründen, die Du beschreibst.

Man bekommt mehr zurück, als man sich je erhofft, wenn man den Menschen hilft. Ja, das glaube ich.

Man muss es heute der Jugend nur begreiflich machen, mental aber auch  finanziell...

Lieben Gruß
Maritt




 

ehemaliges Mitglied

Liebe Maritt,

wie lieb von Dir, danke für Deinen zu Herzen gehenden Kommentar. 

Die Frage wie man es schafft stellt sich eigentlich gar nicht oder erst dann wenn man eine Zwangsbremsung hinlegen muss.

Die Arbeit mit und am Menschen ist immer neben der fachlichen Qualtifikation auch mit einer Menge Herz, Liebe und Einsatzwillen verbunden. Sie ist aber auch ein Geschenk denn das, was man gibt, kommt 1000fach zurück.

Es ist mir schon immer ein Bedürfnis gewesen Menschen, die der Hilfe und des Schutzes bedürfen, beizustehen. Besonders betragte Menschen verdienen ein besonderes Maß an Achtung und Respekt und es erfüllt mich mit ganz viel Freude dazu beitragen zu dürfen, ihnen ihren Lebensabend so freundlich und hell wie möglich zu gestalten. Sie blicken auf ein langes Leben zurück, welches von viel harter Arbeit und auch Entbehrungen geprägt war und sie haben so viel zu berichten und verfügen über einen unglaublichen Erfahrungsschatz. Es ist ein Geben und Nehmen und ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass ich soviel mehr bekomme als ich gebe. 

Das gegenseitige Verstehen und sich aufeinander einlassen zählt zu den wunderschönen Seiten meines Berufes und nicht zuletzt deshalb hängt mein ganzes Herz und meine Seele daran.

Nicht jeder ist für jeden Beruf gemacht und ich könnte zum Beispiel nie Lehrerin sein. Jeder ist an seinem Platz in gewisser Weise berufen und das ist wunderbar so.

Herzlichst 

Brita mit einem t

 

Syrdal



Der in diesem reichen Land kaum geachtete, weitgehend vernachlässigte und eklatant unterbezahlte, dafür aber ungemein schwere Pflegeberuf gehört zum Wichtigsten, was eine humane Gesellschaft auszeichnet. Denn der Wert einer Gesellschaft ist nur so gut, wie sie den Umgang mit den Schwächsten ihrer Mitglieder gestaltet. Wie das hierzulande geschieht, muss hier nicht kommentiert werden, es ist allgemein hinlänglich bekannt.
 
Umso mehr muss man all denjenigen, die sich mit hohem persönlichen Engagement im Pflegebereich einbringen – sei es in der Kranken- und Altenpflege, sei es in der Behindertenbetreuung oder in der Betreuung von Waisenkindern – allerhöchste Anerkennung und großen Dank entgegen bringen.

Aus meiner langjährigen Erfahrung im Medizinbereich, aber auch aus unmittelbar familiärem Erleben weiß ich, was den Pflegerinnen und Pflegern bei ihrem schweren Dienst abverlangt wird. Diesen Erfordernissen können sie nur dort entsprechen, wo der Beruf eine wirkliche Berufung ist. Dies aber kann man nur mit allergößter Hochachtung würdigen.

 
Allen zu Pflegediensten Berufenen sei dafür uneingeschränkt Dank gesagt...
Syrdal 

ehemaliges Mitglied

Lieber Syrdal,

danke für Deine Zeilen. Ich durfte sie auch kennenlernen, die andere Seite meines Berufes nämlich als Patientin. Im April diesen Jahres wäre für mich mein Erdendasein beendet gewesen wenn man mir nicht im Klinikum Wilhelmshaven buchstäblich in letzter Minute das Leben gerettet hätte. Da sind wie in allen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen Überstunden und manchmal auch Doppelschichten keine Seltenheit.

Wer im Pflegeberuf tätig ist, bringt ein großes Maß an Engagement, viel Herz  und mit Sicherheit auch Berufung mit, sonst wäre es gar nicht möglich wie Du schon sagst, den hohen Anforderungen zu genügen. Es einmal so am eigenen Leib erleben zu müssen, hat mich veranlasst eine Danksagung im Krankenhaus zu hinterlassen, über die sich die Mitarbeiter sehr gefreut haben.

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Allen Mitgliedern des Teams der Notfallaufnahme, der Station 1 rechts, der Operationsabteilung und überhautpt allen Mitarbeitern des Klinikums Wilhelmshaven möchte ich meinen tief empfunden Dank aussprechen.

Danke dafür, dass Sie mir das Leben gerettet haben.
Danke für die liebevolle Versorgung und Pflege.
Danke für das Verständnis und die Geduld.
Danke dafür, dass ich mich aufgehoben fühlen durfte.
Danke für Ihren täglichen und unermüdlichen Einsatz.
Danke für Ihre Ruhe, Kraft, Sicherheit und Empathie.

Patienten im Krankenhaus befinden sich immer in einer Ausnahmesituation. Die Empfindungen, Gedanken, Besorgnisse und Ängste sind wohl so unterschiedlich wie die Patienten selbst.

Ich durfte erfahren was es bedeutet sich aufgefangen, gerettet und behütet zu fühlen.

Es lässt sich nicht mit Worten ausdrücken wie dankbar ich dafür bin, dass wir in Wilhelmshaven so ein Krankenhaus haben, in das ich jederzeit vertrauensvoll gehen werde wenn ich Hilfe benötige.

In Ihrem Haus wird wirklich deutlich was Teamarbeit bedeutet. Sie vermitteln durch Ihre Arbeit, dass es sich mehr um eine Berufung als um einen Beruf handelt. Fachliches Können gepaart mit soviel Herz bei der Arbeit am und mit Menschen ist beispielhaft.

Demut und Dankbarkeit sind für mich die unbedingten Voraussetzungen um den wahren Wert des Lebens zu erkennen und dieses Empfinden hat sich seit meinem Aufenthalt bei Ihnen noch vertieft.

Ich denke, dass viel zu wenig danke gesagt wird an alle

Ärzte
Krankenschwestern- und Pfleger
Notfallsanitäter
und Mitarbeiter, die täglich im Einsatz für Menschen sind.
Die rund um die Uhr Dienst tun wenn alle anderen schlafen.

Es ist wunderbar, dass es Sie alle gibt.

Ihre

Brita Schmidt

Lob und Anerkennung wirken immer motivierend aber es gibt noch so viele Berufe, die es genauso verdienen damit bedacht zu werden.

Denken wir nur an die Berufskraftfaher, ohne deren täglichen Einsatz in unserem normalen Alltag vieles anders laufen würde. 

Dann sind da noch die Feuerwehrleute, die ständig in Rufbereitschaft sind und deren Privatleben immer wieder zu kurz kommt.

Die Polizisten, die sogar unter Einsatz ihres Lebens ihren Dienst verrichten und das unter wirklich erschwerten Bedinungen.

Alle Schichtarbeiter, die Dienst machen wenn alle anderen schlafen.... 

Die Bäcker.....

und und und

Alle diese Berufe fordern einen besonderen Einsatz und ich bin froh darüber, dass es Menschen gibt, die sich in der Weise einsetzen.

Danke für die Anerkennung.

Liebe Grüße Brita mit einem t



 

HeCaro

Liebe Brita, 
das ist eine enorm schwere Aufgabe,  die Du jeden Tag erfüllst. Es gehört ausser den Pflege Kenntnissen ein grosses Herz dazu.  Einer unserer Freunde ist dement und seine Familie ist so dankbar, dass er liebevolle Pflege hat.

Menschen wie Du, verdienen unsere Hochachtung

Carola 
 

ehemaliges Mitglied

Liebe Carola,

danke für Deinen liebevollen Kommentar aber das ist wirklich zu viel des Lobes. Ich habe vorher mit der gleichen Leidenschaft in der Pflege gearbeitet, konnte das aber körperlich nicht mehr schaffen.

Zur Zeit bin ich ausser Gefecht gesetzt und befinde mich in einer längeren Wiederherstellungsphase nach einer Operation. Mir fehlen meine Bewohner sehr aber jetzt heisst es Geduld haben.

Das Wichtigste, was man für diesen Beruf braucht, ist neben viel Liebe ein gesundes Nähe/Distanzverhältnis und das ist nicht leicht zu erlernen.

Mein verstorbener Mann war 47 Jahre Krankenpfleger und er hat mir damals dazu verholfen. Er sagte: Wenn du es nicht schaffst, deiner Seele eine gewisse Hornhaut anzulegen, wirst du an diesem Beruf zugrunde gehen.

Er hat die ganzen Jahre seinen Beruf als Berufung gesehen und ausgeführt und diesen Rat habe ich mir zu Herzen genommen. 

Ich bin dankbar und glücklich darüber diesen Beruf zu haben und er erfüllt mein Herz mit ganz viel Liebe, Wärme und Zufriedenheit. Geben ist etwas Wunderschönes aber was man zurück bekommt ist einfach unbeschreiblich.

Liebe Grüße

Brita 


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