Auf Teneriffa
Bei einem Besuch der Inselhauptstadt Santa Cruz de Tenerife machten wir keine allzu guten Erfahrungen. Die Straßen waren verstopft und es gab kaum Parkplätze. Als wir dann endlich unser Auto abgestellt hatten, wollten wir unbeschwert durch die Stadt spazieren. Das war aber gar nicht so einfach, denn wir wurden ständig von Leuten angesprochen, die uns etwas anbieten wollten. Wie wir später erfuhren, handelte es sich dabei um sogenanntes Time Sharing. Da wir keine Lust hatten, an irgendwelchen Werbeveranstaltungen teilzunehmen, versuchten wir so zu tun, als ob wir nur deutsch sprachen, aber leider sprachen diese Typen ebenso gut niederländisch, deutsch und englisch.
Um den permanenten Nachstellungen zu entgehen, versuchte ich es mit einer List. Als wir das nächste Mal angesprochen wurden, kramte ich meinen ganzen französischen Wortschatz zusammen und sagte: „Pardon Monsieur, je ne comprend rien. Parlez-vous français?“
Meistens war dann schon Ruhe. Wenn es jedoch noch nicht half, legte ich nach. „Mon nom est Pierre. Je viens de Paris. Comment vous vous appelez, Monsieur?“ Spätestens an dieser Stelle ließen sie kopfschüttelnd von uns ab. Ich fürchtete nur, dass sie sich noch am selben Tag für einen Französisch-Sprachkurs anmelden würden. Aber da hatte ich auch schon eine Idee. Beim nächsten Stadtbummel wollte ich polnisch oder russisch mit ihnen sprechen, das konnten sie bestimmt nicht.
Zu einem weiteren Stadtbesuch kam es jedoch gar nicht, denn uns war die Urlaubszeit zu schade, um sie in der Inselhauptstadt zu verplempern. Stadt hatten wir in Berlin genug.
Aus dem Buch "Wer nicht fährt, der fliegt" von Wilfried Hildebrandt
Kommentare (3)
Lieber Wilfried,
manchmal ist es kurios.😳 Ganz egal in welchem Urlaubsland, ich wurde bei Reisen oft sofort als deutsche Frau erkannt und angesprochen, obwohl ich weder einen Ton gesagt hatte, noch einen Aufduck „Made in Germany“ auf meiner Kleidung trug. Habe mich immer etwas darüber gewundert.
Viele Grüße
Rosi65
@Rosi65
Liebe Rosi65,
da die Deutschen nun mal Reiseweltmeister sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei Urlaubern um Deutsche handelt, eben sehr groß.
Viele Grüße
Wilfried
Als ich im Ausland lebte, habe ich meine Landsleute fast immer am Partnerlook. erkannt, Socken trugen sie mit Sandalen und Schnitzel wurden. gefuttert...
Chris 33