Als Paulchen Selbstmord beging......

...es war ein Drama, keiner konnte es ahnen, auch der Zugführer nicht.
Wir hörten von gegenüber die Zugbremsen kreischen, realisierten das Geschehene aber nicht.
Der Zug fuhr weiter, also Fehlalarm.
Am späten Nachmittag fing der kleine Sohn an, sein Paulchen, seinen Kater zu suchen.
Normalerweise machte Paulchen nur kurze Streifzüge in der Siedlung und kam pünktlich gegen 17 Uhr zurück.
Paulchen blieb aus. Vater zog los um Paulchen zu suchen, ging über die Hauptverkehrsstraße zu den Eisenbahngleisen und blieb lange weg.
Er schlich sich unbemerkt ins Haus, holte eine Plastiktüte und verschwand wieder diskret.
Die Buben waren mit Fußball beschäftigt und merkten nichts davon.
Mir schwante Schlimmes --- ohje, er hat ihn gefunden und da stand er auch schon mit der Plastiktüte in der Hand.
Paulchen lag drin, völlig unversehrt und ohne blutende Stelle am Körper.
Nur ohne Kopf. -----------------------------
Das darf nicht wahr sein, der hat Selbstmord begangen, schrie der Große gleich los.
Langsam Jungs, Paulchen wird hier im Garten beerdigt und ihr hebt schon mal eine Grube aus.
Meinem Mann machte ich Vorwürfe, daß er nicht nach dem Kopf gesucht hat.
Die Buben waren mit dem Grab beschäftigt, der Kleine vergoß Träne über Tränen und merkte nicht, daß ich zum Bahngleis ging.
Ich nahm Cesar, den Collie mit, und wir suchten nach dem Katzenkopf.
Auf einmal setzte sich Cesar hin und gab einen hohen Wuffton ab und meldete damit, das er den Kopf gefunden hatte.
Ich trug das Paulchen-Köpfchen heim und legte es in das Grab zum Körper dazu.
Nun war Paulchen wieder komplett und ich mußte nicht befürchten, daß sich die Söhne eigenständig auf den Bahngleisen auf die Suche machten.
Es dauerte ein ganze Weile, bis die Welt wieder in Ordnung war und Paulchen augenscheinlich nicht mehr fehlte.
Nur mein Rufen am Abend war verkürzt. Daran mußte ich mich gewöhnen.

mit Miau und Wuff-Grüßen
Euer Moni-Finchen