ABSCHIEDS - WANDERUNG
Abschieds - Wanderung
Die Berge sind von unten schön,
dies mußt ich mir mal eingestehn
der Erinnerung zum Zwecke,
steht mein Wanderstab noch in der Ecke.
Wenn oft der Schweiß auch an mir klebte,
war es schon fein, was ich erlebte:
die Bächlein glucksten neben mir,
fürs Auge gabs die Blumenzier
die Lunge erfreute sich der Luft,
von den Almen
mit leichtem Kuhmist -Duft.
Zur kurzen Rast,
gab´s Gott sei Dank
am Kapellchen eine alte Bank
Dort biß ich in mein Brot mit Wonne,
und blinzelte in die Morgensonne.
ein Marienkäfer gesellt´ sich dazu
wir genossen zusammen die himmlische Ruh.
Gestärkt und heiter
schritt ich weiter,
über Wiesen und Felder,
durch Laub- und Tannenwälder.
Versteckt im Gras,
entdeckt ich den Has´
ganz still blieb ich stehn
um besser ihn zu sehn,
plötzlich von weitem, ich die Berghütte sah,
oh, wie gut-ich bin schon nah.
Mit der Freud ´ wars schnell vorbei,
nach paar Metern dann, oweih
kam, na klar, was kommen muss,
mein Weg war weg, war einfach Schluß.
Vor mir lag ein tiefes Tal,
und ich hatte keine Wahl:
einmal runter- wieder rauf,
kostete mich Qual und Schnauf.
Endlich war ich angekommen,
hab ein Radler mir genommen,
mit ´nem Obstler mich verwöhnt,
erst danach, war ich versöhnt.
Den weiten Panoramablick
speicherte ich mit einem Klick,
entspannte mich noch stundenlang,
denn vorm Abstieg, war mir bang.
Es ging besser, als gedacht,
habe öfter Rast gemacht
ganz ehrlich, und ich gesteh:
mit taten arg die Füße weh.
Auch war ich nicht mehr ganz so munter
so langsam ging die Sonne unter,
schwerer wurden meine Schuh´
und ein Durst kam auch dazu.
Humpelnd und auch sauer,
traf ich im Dorf auf einen Bauer,
auf seinem Traktor sei noch Platz
oh, welch ein Glück, oh, welch ein Schatz.
Zuhause endlich nach langem Baden
massierte ich mir dann die Waden
und dachte mir beim Gläschen Wein
ab heut stell ich das Wandern ein…
RP
nach etlichen Fernwanderwegen quer durch Europa.....
Kommentare (12)
Ich wollt, ich könnt es noch.
Gar so weit weg bin ich nie gewandert. Die letzte Wanderung querte vor einigen Jahren den nahen Teutoburger Wald. Vormittags den Dörenberg hoch, den Kammweg entlang nach Hagen a.T.W., dort in einer Waldschenke eine Nachmittagsstärkung und dann nach Bad Iburg, wo uns der Bus wieder über den Berg nach Hause bringen sollte - doch die Fahrzeiten galten nur werktags ...
Also um Fünf dort dann wieder hoch, über den Dörenberg, wieder hinunter ins heimische Ortsgefilde, so dass wir dann endlich nach mehr als 20 km Berg rauf und runter wieder zu Hause ankamen.
Alles bestimmt nicht mit Deinen weiten Wanderungen vergleichbar - aber für uns war das eben auch recht anstrengend,
erinnert sich Uschi mit herzlichem Gruß nach Kölle
Was für ein gelungenes Gedicht liebe Renate!
da fällt mir ganz spontan noch ein:
Renate sah die Welt von oben,
zu Fuß hinauf - hinab
nun will sie hier geloben
dass sie das Wandern auf nun gab -
ich kann es verstehen,
bei diesen Megarouten durch die halbe Welt,
doch könnte es doch vielleicht gehen,
wenn sie kleinere Gipfel wählt
frische Luft und Weitblick
schau noch einmal rauf
wanderst gemächlich Stück für Stück
machst keinen Dauerlauf 🏃
doch machen die Beine nicht mehr mit
setz`dich vors Haus und schließ`die Augen
die Erinnerung ist sicher noch fit
die wird dir sicher taugen,
dann siehst du sogleich vor dir,
die Wege wieder, die du gingst,
der Berge Pracht, der Wälder Zier
auf diese Art, du alles wieder gewinnst 😊
herzliche Grüße
WurzelFluegel
Meine liebe Dom-Maus,
wenn Deine Wanderung damals auch sehr anstrengend war, aber die Erinnerung daran bleibt Dir erhalten und aufgeben solltest Du auf keinen Fall. Wir werden eben altersgerecht unsere Wanderungen gestalten. Wir brauchen niemanden mehr etwas beweisen. Wir wandern so, dass wir auch die Landschaft geniesen.
Auf die Gipfel steigen überlassen wir jüngeren.
Wir schauen sie uns von unten an.
Liebe Grüße
Deine WW-Maus
Liebe Renate,
jeder erfahrene Bergwanderer wird sich anhand deines sehr gelungenen Gedichts an eigene Wanderungen und Details erinnern, als sei er dein Begleiter gewesen.
Lieber Gruß
Paul
... und jetzt sei mal ehrlich: hättest du heut noch dazu Lust?
Hab dein Werk mit ´nem Schmunzler gelesen.
Sehr schön zu lesen, dinge fußfaule Fründ a-k-J
Liebe Renate, wir sind auch gerade viel gewandert und geradelt..., nicht in den Bergen aber kilometerweit am Strand entlang auf Usedom. Ich kenne aber auch herrliche Wanderungen in den Bergen. Für mich ist wandern etwas wunderschönes..., man kann die Seele baumeln lassen, die Natur genießen und sich wunderbar entspannen...was gibt es schöneres.
Natürlich sind nach einer Wanderung die Beine etwas schwer aber eine schöne, warme Dusche belebt alles wieder.
Kristine grüßt sehr herzlich
Drum liebe Renate bleibst auch gesund
schaust heut´ die Berge nur von unt`
hast nicht mehr all die Wander "-Qualen"
darfst jetzt auf dem Balkon dich aalen..
bist früher schon genug gelaufen
deswegen darfst du jetzt verschnaufen
lässt andre auf die Berge "gehn"
Du kannst sie ja ganz gut verstehn...
drum läßt du jetzt die andren "tönen"
die Mädchen,die Buben und all die Schönen
Beim Wandern hast du genug getan
ab jetzt gehts eben..nie mehr bergan......
meint eine immer noch nicht genug habende Wanderfreundin
Angelika...
👧🏃☀️👏
Tolles Gedicht, passt alles hinten und vorn und vom Inhalt.. super gereimt..
Und ich freue mich auf den Brocken...lach...
da oben fährt auch kei Traktor...aber eine Bahn....lachnochmal..
Bin mitgegangen, liebe Renate und habe es gar nicht so anstrengend gefunden . Viel erlebt, viel gesehen, alles hat geklappt und sogar die Heimfahrt mit einem Traktor war gesichert. Aber Spaß beiseite, warum gleich ganz aufgeben. Einfach ein paar Nummern kleiner wandern, ginge doch auch oder nicht? Wandern ist gut für Leib und Seele.
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag, beinahe hätte ich Weidmanns Heil geschrieben lach, was sagt man sich denn unter Wanderern 😉
Brigitte
Aber wie ich dich kenne, liebe Renate, geht es übermorgen oder irgendwann doch wieder los auf Schusters Rappen… freilich gerne bei der erwanderten Rast im Gebirg‘ mit weitem Ausblick einen zünftigen Obstler genießend – vielleicht diesmal dann in der Hohen Rhön… Wasserkuppe… Milseburg… Ellenbogen oder Hohe Geba?
Jedenfalls viel Spaß und unvergessliche Wanderfreude wünscht dir
Syrdal
Liebe Renate,
wie arm wären wir, wenn wir unsere Erinnerungen nicht hätten. Gerade bei einer Wanderung
ist leicht feststellbar, wo und inwieweit man sich verschätzt hat und die Folgen bleiben dann nicht aus.
Es sind immer ein paar unbequeme Tage, die den täglichen Anforderungen schmerzhaft entgegen stehen, aber man weiß auch, es geht schnell vorüber.
Es hat halt seinen Preis manchmal, per pedes die Schönheiten der Natur zu erleben. Sicher hast du auch nicht das Glücksgefühl vergessen, wenn dein Blick über die Lande ging. . .
Ich habe dein Gedicht mit viel schmunzeln gelesen und da es schon "verarbeitet" wurde, ist ein Trösterchen in der Sache selbst enthalten. Siehe vorigen Text.
Es erinnert mich gleichzeitig an eine ähnliche Begebenheit, die sehr lange Nachwirkungen hatte, denn meine Zehen waren alle hinterher blau für viele Monate - und das ohne Nagellack.
Du verpackst es immer mit viel Humor und ich habe es sehr gern gelesen.
Passe gut auf dich auf und sei herzlich gegrüßt von
Ingrid