Mombasa
In unserer kenianischen Zeit lebten wir in Nairobi. Laura (meine jüngste Tochter, die damals noch bei uns lebte) und ich sind dann gerne mit Dierk, meinen Mann, nach Mombasa mitgefahren, wenn er in das dortige Büro musste. Aus Kostengründen fuhren wir dann immer mit dem Auto.
Die Strasse von Nairobi nach Mombasa war teilweise in einem
katastrophalem Zustand so dass wir immer erst am späten
Nachmittag ankamen. Auf jeden Fall zu spät um noch im Meer
baden zu können.
So war die Freude bei Laura und mir riesengross als wir 3
einmal morgens mit dem ersten Flug von Nairobi nach
Mombasa fliegen sollten, wir sahen uns in Gedanken schon
mittags am Strand liegen und im indischen Ozean baden.
Der Grund war folgender: ich bekam
ein neues Auto!! Einen RAV4 frisch aus Japan importiert und auf uns im
Hafen von Mombasa wartend.
Alles lief nach Plan, schnell holten wir das Auto ab und
begaben uns auf die Fähre die uns zum Diani Beach bringen
sollte. Die Autos haben bei der Verschifffung nur ein kleines
bisschen Treibstoff im Tank. Kein Problem, denn das war uns
bekannt. Sofort nach dem Verlassen der Fähre steuerten wir die erste
Tankstelle an. Sehr gut, nun aber an den Strand. Es war brüllend heiss und
Laura's und meine Vorfreude war kaum mehr zu zügeln.
Der Tank war schnell gefüllt. Nun aber los!
Weit kamen wir allerdings nicht, nämlich gerade mal bis zur Tankstellenausfahrt,
dort fing das schöne neue Auto an zu stottern und blieb stehen.
Dierk hatte nämlich anstatt Super, Diesel getankt. Bravo
Dierk, toll gemacht. Wirklich super! Mein schönes neues Auto, aber mein
früherer Einwand doch erstmal nachzuschauen welcher
Treibstoff gebraucht wird wurde ja ignoriert.
Männer wissen sowas und brauchen keine Rückversicherung!
Was nun? Kenianer sind erfinderisch. Das Auto wurde
kurzerhand zurück geschoben, unser Gepäck wurde ausgeladen
und der RAV4 aufgebockt. Dann fing der Tankwart an mit
einem Schlauch den Diesel rauszusaugen.
Und wir mussten warten. Zeit spielt in Afrika keine allzu grosse
Rolle. Ein schlauer Mensch hat einmal gesagt Gott gab den
Weissen die Uhren und Afrikanern die Zeit. Wie wahr!
Laura und ich saßen auf unseren Koffern - Dierk hielt
vorsichtshalber grösseren Abstand zu uns - Kühe trabten an
uns vorbei, Hühner scharrten neben uns nach Würmern und
wir warteten und warteten. Mittlerweile war es später
Nachmittag geworden, ich hatte mein Buch durchgelesen und
unsere Vorstellung von einem Bad im Meer hatte sich
verflüchtigt, wir wären einfach nur noch gern im Hellen im Hotel
angekommen. Daraus wurde leider nichts.
Abends, später, sehr viel später als sonst trafen wir wortlos im Hotel ein.
©Bild und Text Globetrotter 2025
Kommentare (7)
@hockey
hallo hockey,
an die fantastischen, indischen Restaurants in Kenia kann ich mich auch noch sehr gut erinnern. Seitdem liebe ich die indische Küche. Die Schärfe eines Essens hat mein Sohn auch einmal zu spüren bekommen, als er, damals Anfang 20, in seinem jugendlichem Leichtsinn sein Essen auch "scharf" bestellt hatte. Ich dachte er erstickt! Das Personal war in heller Aufregung und hat ihn mit Raita und irgendwelchen kleinen weissen Kügelchen von seiner Atemnot befreit. 😊 Danach war er vorsichtiger.
Wenn ich heute in Deutschland in einem indischen Restaurant ein Gericht mit 3 Peperoni und dem Zusatz "extra scharf" sehe, kann ich nur schmunzeln.
Vielen Dank fürs Kommentieren
LG globetrotter🙋♀️
Mombasa ist für mich verbunden mit Glücksgefühlen. Ein paar km südlich davon am indischen Ozean gab's ein Hotel, in dem ich zwecks zweiter Hochzeitsreise weilte, im Dezember 2001.
Auf die Idee im indischen Ozean zu baden sind wir aber nicht gekommen, das Hotel dort hatte einen riesigen Swimming Pool, den schönsten den ich bis heute gesehen habe.
hallo @Songeur,
ja an die wunderschönen Pools kann ich mich auch noch gut erinnern, es gab oder gibt es noch schon tolle Hotels dort.
Konntest du evtl auch die schwarz-weissen Colobus Affen sehen, die dort zuhause waren?
Danke fürs Kommentieren
Lg Gisela🙋♀️
@Globetrotter
Hallo Gisela,
ich erinnere mich daran, dass es dort Affen gab, die im Freiluftrestaurant beim Frühstück und anderen Mahlzeiten versuchten unser Essen zu klauen. Das waren aber ganz sicher keine schwarz-weissen Colobus Affen, denn die hätte ich garantiert bis heute nicht vergessen. Ich denke nicht, dass ich je einen davon gesehen habe.
Gruss Hubert
Liebe Gisela, ich lese immer wieder über deine Abenteuer, und denke mir jedes Mal: nichts für mich... Jetzt kannst auch du darüber lachen, ich kann mir aber vorstellen, wie dich die ganze Stuation nerven musste, wo die guten Leute jede Menge Zeit hatten, und du - nur deine Uhr. 😊 Und die Männer - na ja.
Mit herzlichen Grüßen
Christine
@Christine62laechel
Liebe Christine,
ja, heute kann ich gut darüber lachen. Vor allem auch über meine Tochter, die zu der Zeit voll in der Pubertät gewesen ist. Glaube mir, ich brauchte meinem Mann nichts mehr vorwerfen, das sie ganz alleine geregelt. 😂
Danke für deinen Kommentar.
LG Gisela🙋♀️
Hi Globetrotter
Meine Erinnerung an Mombasa ist mit dem herrlichen Spice Market und einem kleinen indischen restaurant eng verbunden. 1971 war ich jung und futterte liebend gerne indisches Essen (sehr scharf). In dem Restaurant wurde ich gefragt, wie wollen sie ihr Goat Curry (Ziegen Curry) Meine Antwort :scharf”. Sie sagte sie wuerde Mother in Law Killer Spices benutzen. (Schwiegermutter Tötung Gewürze) Der Rest der Story waren Atemnot, Feuer im Hals, Schmerzen im Magen usw usw
Trotzdem hatte ich in Kenia damals eine super Zeit
Gruss vom Hockey