Leben mit der Uhr
Aus tiefstem Schlafe aufgeschreckt …
„Nanu, wer, was hat mich geweckt?“
Im Dunkeln taste ich nach Licht
und sehe, nein, ich fass es nicht,
es ist noch mitten in der Nacht,
noch Stunden Zeit bis halber Acht.
Erst dann, so mach ich’s allemal,
beginnt des Tages Ritual.
Doch leider geht mir armem Tropf,
so Dies und Jenes durch den Kopf:
„Was fällt heut an, was muss ich tun?“
Vorbei ist‘s mit dem tiefen Ruhn.
Zwar bleibt das rechte Aug geschlossen,
jedoch das linke, unverdrossen,
blinzelt ganz einfach ungeniert
in Richtung Uhr, die sich nicht ziert.
Sie tickt im Takt ganz ohne Ruh
und ohne Pause immerzu.
An Tiefschlaf ist nicht mehr zu denken,
die Uhr beginnt den Tag zu lenken.
Rundum noch Stille, Schlafenszeit,
doch die Gedanken kreisen weit …
So geht es nun im fünften Jahr.
Vorbei die Zeit, als wunderbar
zu Zweit geplant die vielen Stunden.
Es gibt unendlich viele Wunden,
die auch die Zeit nicht heilt fürwahr.
debi
Kommentare (4)
Liebe debi,
lang, lang ist's her als ich dich konnt' lesen hier.
Wie freut es mich dies zu erleben
und du schreibst, als schilderst du mein Leben . . .
Wie schön, dich hier wieder zu entdecken.
Es grüßt dich herzlich mit Dank
indeed
Ach liebe Debi (Helga??)
du schreibst (immer noch) so lustig und vor allem auch so nachfühlbar..weil es uns allen mehr oder weniger genauso geht……
Für die Sachen die man im Geiste vorsortiert weil sie am nächsten Tag anliegen kann ein Stift und ein kleiner Block helfen: -alles aufschreiben was einem so einfällt und damit ist es erledigt und kann nicht mehr im Kopf herumspuken.
Leider hilft das aber nicht bei „persönlichen“ Angelegenheiten…..so wie Du des in deinem -Gedicht in der letzten Strophe beschrieben hast.
Da muss jeder seine eigenen Rituale finden…..
Danke für dein schönes Gedicht..
Es grüßt dich herzlich
Angelika
Vielen Dank für die lieben Kommentare und Herzles-Spenden 🌻
Wir sitzen alle in demselben Boot, wenn wir in dieser Lage sind.
Wie gut, wenn man da in einen Familienkreis eingebunden ist.
Nun setze ich noch geschwind mein Herbstgedicht vom November 2019 ein, obwohl es noch nicht ganz so weit ist:
laut raschelnd wirbeln sie im Wind
Bald werden sie die kahlen Wege säumen ...
Zurück zur Mutter Erde kehret jedes Kind
Hoch in den Lüften tummeln sich die Raben
der Menschen Nähe hat die Not gewählt
Verschwunden sind der Felder reiche Gaben
Des Herbstes letzte Tage sind gezählt
Vergangne Zeit hat keine Wiederkehr
Auch Menschentage fallen mit dem Wind
wie Wassertropfen in das weite Meer ...
Zurück zur Mutter Erde kehret jedes Kind
Herzliche Grüße und nochmals vielen Dank
debi