Fehler
07. Oktober 2025
Guten Tag allerseits,
Eine Klosterschwester geht mit einem Kinderwagen spazieren. Sie trifft einen Bekannten. Fragt er: „Ah, ein Klostergeheimnis?“ Antwortet sie: „Nein, ein Kardinalfehler.“
Eine frühere Kollegin sagte kürzlich: „Ich möchte schon noch mal 20 sein, aber mit dem, was ich heute weiß.“
Es ist zu befürchten, dass man in diesem Fall nicht etwa weniger Fehler machen würde, sondern nur andere. Hinterher ist man immer klüger.
Aber wie dem auch sei: Selbst, wenn man das eine oder andere Kapitel seiner Vergangenheit gern neu schreiben würde: vorbei.
Dieses „Vorbei“ ist auch einer der Gründe, nicht zu lange in die Vergangenheit abzutauchen, sonst verpasst man am Ende noch die Gegenwart. (Womit ich schon wieder bei meinem Lieblingsthema wäre. Da wollte ich gar nicht hin 😉).
Vielleicht würden wir das eine oder andere Mal eine andere Richtung einschlagen, wenn wir heute noch einmal vor einer Abzweigung stünden, vor der wir einmal gestanden haben. Aber was soll’s? Schnee von gestern, nicht eine Minute des Nachdenkens wert. Die Idee, man hätte es zum damaligen Zeitpunkt besser machen können, ist nutzlos und giftig.
Dass man etwas tut, was man im Nachhinein als „suboptimal“ einstuft – das passiert. Ziemlich dumme Fehler unterlaufen einem. Immer wieder einmal, auch wenn man, wie die meisten von uns, schon ein beachtliches Maß an Lebenserfahrung angesammelt hat (Alter schützt vor Torheit nicht).
Manche Fehler richten nur wenig Schaden an. Die sind mir die allerliebsten. Man darf sich nur nicht erwischen lassen:
„Ein Brite (42) ist bei dem Versuch gescheitert, das Pissoir seines Lieblingspubs im südenglischen Southampton als „Souvenir“ zu stehlen. Sein Pech: Eine Überwachungskamera filmte ihn bei seinem beherzten Griff ins Klo. Als TV-Sender die Bilder ausstrahlten, stellte sich der Dieb der Polizei.“ [Bild am Sonntag, 14. Januar 2007]
Euch allen einen schönen, weitgehend fehlerfreien Tag
Herzliche Grüße
Kurt20
Kommentare (7)
@LisaK
07. Oktober 2025
Liebe Lisa,
vielen Dank für Deinen Kommentar.
Richard Templar, Autor einiger Ratgeber wie „Die Regeln des Lebens“, drückt unsere Überlegungen so aus:
„Wir Menschen können nicht alle Probleme voraussehen. Weisheit bedeutet nicht, keine Fehler mehr zu machen, sondern zu lernen, wie man hinterher mit heiler Haut und intakter Würde aus dem Schlammassel wieder herauskommt.“
Und manchmal können wir vielleicht sogar aus unseren Fehlern lernen. Aber da bin ich eher skeptisch (Erfahrung).
Dazu schreibt Templar an andere Stelle:
„Wir lernen zwar aus Erfahrungen und machen dieselben Fehler vielleicht nicht noch einmal, aber es gibt immer wieder neue Fallstricke, die nur darauf warten, dass wir stolpern und hinfallen. Das Geheimnis besteht darin, dies zu akzeptieren und sich nicht selbst zu geißeln, wenn man neue Fehler macht.“
Kurze Anmerkung, warum ich so reichlich zitiere:
Jetzt, wo ich mehr Zeit habe als früher, bewege ich mich wie ein Huhn auf der Suche nach feinem Futter durch alle möglichen Texte. Dabei finde ich viele Körnchen und picke mir immer wieder eines von den wohlschmeckenden heraus. Die weniger guten oder solche, die nicht meinem Geschmack entsprechen, lasse ich liegen.
Manchmal stoße ich dabei auf Textstellen, von denen ich denke: Genau das ist es! Genauso hätte ich das gesagt, wenn ich so gut formulieren könnte wie der Autor. Da ich das aber nicht kann, bediene ich mich und gebe das Zitat an meine Leser weiter.
Gute Nacht und herzliche Grüße
Kurt
Guten Morgen Kurt😊
Manchmal meine ich diese ständige Motivation es noch einmal zu versuchen, bis ein Vorhaben klappt, dieses einfach nicht Aufgeben wollen ist ein Fehler.
Denn wer weiss schon genau welche “Mächte” hier versuchen uns zu schützen. Wenn ich etwas mehrmals und mit verschiedenen Mitteln versucht habe zu erreichen, stellte sich das Ergebnis oft anders heraus, als ich es vorher einschätzte. Die Realität war eben ganz anders als ich sie erwartet hatte.
Ich will damit nicht sagen, dass es sich nicht lohnt für gewisse Dinge oder auch Menschen zu kämpfen. Ganz im Gegenteil, oft ist aufgeben eben keine Option.
Trotzdem wie wohl bei allen: viele Entscheidungen in meinem Leben stellten sich im Nachhinein als Fehler heraus, aber wenn ich damals anders gehandelt hätte, wäre, wie du schon genau richtig erwähnt hast, ein anderer Fehler dabei herausgekommen.
LG Gisela🙋♀️
@Globetrotter
Danke Gisela,
Du schreibst: Die Realität war eben ganz anders als ich sie erwartet hatte.
Ja, nichts Genaues weiß man nicht.
Nur ein kleiner Schritt in eine andere Richtung, und alles wäre anders gelaufen. Vielleicht ist genau jetzt irgendwo ein „Ich“ unterwegs, das damals eine andere Entscheidung getroffen hat 😉. Die Theorie der Parallelwelten hält jedenfalls so etwas für möglich ...
Eine interessante Beobachtung: Manche meiner Entscheidungen, dich ich zunächst für falsch hielt, stellten sich im Nachhinein als Segen heraus.
Wie auch immer, das Leben ist meisten unberechenbar. Anderenfalls wäre es auch weniger interessant.
Herzlichst
Kurt
@Kurt20
Du regst immer Themen an ……meine Fehler können ein Buch füllen oder 2,3,4,….
Wow, so ein Rattenschwanz der mir da einfiele. Nein, diesmal erinnere ich Dich nur an die
Nachrichten die Du nicht beantwortet hast….Deine Rede. Deine Schussligkeit und Deine Verpeiltheit sind das Fehler genug? Meine aufzuzählen würde hier den Rahmen sprengen und alle herzlich und lauthals lachen, willst eine Aufheiterung, eine Aufrechnung von Positiv und Negativ?
Alles Gute für den Blog und bis denne 😉🦋
@Schmetterling04
Liebe Moni,
das sind doch keine Fehler, das sind liebenswerte Eigenschaften 😉, 😉, 😉!
Und Deine "Fehler", ein dreibändiges Werk füllende, wahrscheinlich auch.
Wilhelm Busch:
Die Selbstkritik hat viel für sich.
Gesetzt den Fall, ich tadle mich,
So hab‘ ich erstens den Gewinn,
Daß ich so hübsch bescheiden bin;
Zum zweiten denken sich die Leut,
Der Mann ist lauter Redlichkeit;
Auch schnapp‘ ich drittens diesen Bissen
Vorweg den andern Kritiküssen;
Und viertens hoff‘ ich außerdem
Auf Widerspruch, der mir genehm.
So kommt es denn zuletzt heraus,
Daß ich ein ganz famoses Haus.
Wir sind doch, alles in allem, ganz "famose Häuser", oder?😉
Herzliche Grüße
Kurt
@Kurt20
Weil wir dazu stehen und noch drüber lachen können, das finde ich hat Heute Seltenheitswert. Ein „Sternzeichen Jungfrau“ ohne seine analytischen, kritischen Bemerkungen, ein Ding der Unmöglichkeit🤔🦋 Moni
Hallo Kurt20
Hinterher ist man, wenn nicht klüger, so doch immer um eine Erfahrung reicher.
Ob das, was wir rückblickend als Fehler einstufen, wirklich einer war,
lässt sich manchmal gar nicht nachweisen.
Vielleicht waren genau diese Erfahrungen wegweisend für uns.
Lisa