Bügeleisen mit dabei



Eine Schauspielerin erzählt in ihrem Buch über eine zufällige Begegnung in einem Café. Die meisten Plätze waren besetzt, und eine ältere Dame hatte nichts dagegen, dass die Schauspielerin, von ihr natürlich sofort erkannt, einen an ihrem Tisch nimmt.

Sie begannen auch gleich zu reden. Mitten im Gespräch wollte sich die Dame ein Taschentuch aus ihrer Handtasche holen. Erstaunt konnte die Schauspielerin sehen, dass da auch ein Bügeleisen drin war. Die Dame hat ihren überraschten Blick bemerkt, und erklärt, wieso…


Wie viele Menschen heutzutage, wurde auch die ältere Dame oft nervös, aus welchen Gründen auch immer. Und in der letzten Zeit bekam sie sogar dumme Angstattacken: immer wenn sie länger außer Haus war, musste sie plötzlich daran denken, dass sie ihr Bügeleisen ganz sicher nicht ausgeschaltet hat, und dass ihre Wohnung wohl schon in Flammen steht. Und egal wie weit entfernt, und was Wichtiges sie gerade vorhaben würde, fuhr sie (mit dem Bus oder mit der Straßenbahn) nach Hause zurück, denn sonst konnte sie keine Ruhe haben. Natürlich gab es da keinen Brand, und das Bügeleisen war eiskalt.

Schließlich wurde sie böse mit sich selbst, zum Arzt wollte sie aber damit nicht gleich. Sie beschloss, das Bügeleisen jedes Mal einfach mitzunehmen. Und ihre Ängste waren weg!

Keine schlechte Idee, wenn es ja funktioniert. Sollte man ähnliches Problem haben, muss man nicht unbedingt das Bügeleisen immer mitnehmen, oder was das gerade wäre, sondern zum Beispiel einen kleinen Stein, oder ein Maskottchen, als ein Zeichen: ich bin draußen, zu Hause ist aber alles in Ordnung.

Wobei es natürlich auch nicht schaden würde, sich zweimal ganz aufmerksam umzuschauen, bevor man die Wohnung verlässt; nichts tut so gut wie Sicherheit und Ruhe.




(Titelbild aus dem Internet)

 

Kommentare (7)

JuergenS

auf jeden Fall amüsant, denn wer hat in der Ferne nicht schon mal daran gedacht, ob man eine Wohnung so verlassen hat, dass man beruhigt sein könnte.

Christine62laechel

@JuergenS  

Ha, und wenn eben nicht? Ich habe mal Gemüsesuppe verbrennen lassen, und mein Mann - Milch für das Kind. In beiden Fällen mussten die Töpfe zum Müll, und die Wohnung lüfteten wir lange. Zum Glück nicht schlimmer gewesen. 😊

Globetrotter

Liebe Christine,
die Idee mit dem Bügeleisen gefällt gut. Bei einem Herd stelle ich mir das aber etwas schwieriger vor, ich wüsste auch nicht, wie mir stattdessen ein Steinchen dabei helfen könnte.
LG Gisela🙋‍♀️

Christine62laechel

@Globetrotter  

Liebe Gisela, das kann man sich wirklich kaum vorstellen... :)
Da fällt mir nur ein, dass man sich die Geräte nicht nur kurz anschauen sollte, bevor raus, sondern die auch - anfassen. Und das Bügeleisen natürlich nie nach dem Bügeln auf dem Bügelbrett stehen lassen, sondern es irgendwohin abstellen, wo es sicher auf eine neue Portion Bügelwäsche warten könnte.

Mit herzlichen Grüßen
Christine

Rosi65

Liebe Christine,

das hört sich im ersten Moment zwar lustig an, könnte aber auch eine psychische Zwangsstörung sein.
Vielleicht würde ja schon ein Bügeleisen mit Abschaltautomatik das Problem beheben.

Viele Grüße
   Rosi65

 

Christine62laechel

@Rosi65  

Ich müsste eines korrigieren, denn nicht klar ausgedrückt: natürlich sollte man die Medikamente und eine Therapie nicht ganz meiden, und gar nicht, wenn es im Moment schwer wird. Der Wille der betroffenen Person ist aber die wichtigste Bedingung. Ich will es loswerden - das muss mal wirken.

Christine62laechel

@Rosi65  

Ja, liebe Rosi, meiner Meinung nach wäre das auch eine Zwangsstörung gewesen. Ich finde es prima, dass die nette ältere Dame selber damit zurechtkommen wollte. Es steht ja fest, dass so eine Selbsthilfe bessere Ergebnisse bringen kann, auch im Fall der Depressionen zum Beispiel, als jegliche Medikamente oder Therapien. Das weiß ich auch aus meiner eigenen Erfahrung.
Hoffentlich musste die Dame ihr Bügeleisen nicht mehr lange mit in die Stadt schleppen, denn ihr Problem lag sicher woanders.


Mit herzlichen Grüßen
Christine

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